Königliche Krise: Real Madrid fehlen Tore, Zuschauer und jetzt auch noch Toni Kroos

München/Madrid – In der 78. Minute hatte Gareth Bale genug gesehen. Der verletzte Stürmer verließ das Stadion bei der 0:2-Heimpleite seines Vereins Real Madrid gegen Real Sociedad San Sebastián noch vor dem Schlusspfiff.

Doch im Gegensatz zu ihm fanden viele Fans erst gar nicht den Weg ins "Estadio Santiago Bernabéu". Nur 53.412 Zuschauer verzeichnete der Verein am Sonntagabend. Das Spiel war bezeichnend für die Lage bei den Königlichen. Auf den Rängen fehlen die Zuschauer, auf dem Platz die Tore. 26:23 Treffer nach Spieltag 18 bedeuten die fünftschlechteste Bilanz der seit 1929 andauernden Vereinsgeschichte. Mit 62.599 Stadionbesuchern im Schnitt liegt Real Madrid auch in der Zuschauerstatistik weit hinter den Erwartungen. Keines der Heimspiele in dem 81.000 Zuschauer fassenden Stadion während dieser Saison war ausverkauft.

Muskelfaserriss für Toni Kroos

Mitten in der Krise muss Real Madrid jetzt auch noch mehrere Wochen auf Mittelfeldstratege Toni Kroos verzichten. Der deutsche Nationalspieler hat sich am Wochenende einen Muskelfaserriss zweiten Grades im linken Adduktorenbereich zugezogen. Wann er wieder auf dem Platz steht, ist unklar. Real Madrid wird alles versuchen, dass der Mittelfeld-Mann bis zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Ajax Amsterdam am 13. Februar wieder fit ist.

Denn nachdem der spanische Meistertitel schon so gut wie unerreichbar ist, wird man alles daran setzen, erneut in der UEFA Champions League zu glänzen. Mit fast 94 Prozent angekommener Pässe ist Kroos trotz einiger schwacher Auftritte eine wichtige Stütze im Spiel der Königlichen. Für den Routinier wird Trainer Santiago Solari wohl einen der Youngsters, Federico Valverde oder Dani Ceballos, in die Stammelf holen.

Wieviel Ronaldo-Weggang steckt in der Krise?

Vor sieben Monaten sah die Real-Welt noch ganz anders aus: Die Königlichen gewannen zum dritten Mal in Folge die UEFA Champions League. Rekord. Erfolgsgarant und Torschützenkönig damals: Cristiano Ronaldo. Doch der Superstar fühlte sich nach neun erfolgreichen Jahren in Madrid nicht mehr genügend wertgeschätzt. Er wechselte zu Juventus Turin. Seither ist Real auf der Suche nach torgefährlichen Nachfolgern.

Bisher eher mit mäßigem Erfolg: 26 Treffer in der laufenden Saison sind allenfalls mittelmäßig. Beim FC Barcelona haben alleine Messi und Suarez 28-mal getroffen. Hinter Karim Benzema rangiert Sergio Ramos auf Rang zwei der Real-Torschützenliste – als Innenverteidiger. Isco, auf den man in der Nach-Ronaldo-Ära gesetzt hat, sitzt größtenteils auf der Bank oder der Tribüne. Zur mangelnden Effektivität kommt zudem Verletzungspech: Die Offensivkräfte Mariano Díaz, Marco Asensio und Gareth Bale sind im Moment außer Gefecht gesetzt.

Hoffnungsträger für die Zukunft

Der jüngste Neuzugang, Brahim Díaz, der für 17 Millionen von Liverpool nach Madrid wechselte, ist mit seinen 19 Jahren wohl eher eine Investition in die Zukunft, als ein Hoffnungsträger für die Gegenwart.
Für kommende Saison sollen die Königlichen außerdem wieder Interesse an James Rodríguez vom FC Bayern angemeldet haben.

Zumindest für die kommende Spielzeit tut Real Madrid alles, die Lücke zu füllen, die der legendäre "CR7" hinterlassen hat.

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