Protest gegen Schweigeminute
Türkei: Israelische Profis verweigern Einsatz in der Süper Lig
- Veröffentlicht: 21.10.2023
- 17:04 Uhr
- Chris Lugert
In der türkischen Süper Lig wird an diesem Wochenende ebenfalls eine Schweigeminute abgehalten, explizit aber nur für die palästinensischen Opfer. Zwei israelische Spieler ziehen daraufhin drastische Konsequenzen.
Von Chris Lugert
In der türkischen Süper Lig haben die israelischen Nationalspieler Ramzi Safuri (27) und Sagiv Jehezkel (28) am Samstag ihren Einsatz verweigert, um gegen das Prozedere der Schweigeminuten für die Opfer in Nahost zu protestieren. So beschloss die Liga, die Schweigeminuten explizit nur den palästinensischen, aber nicht den israelischen Opfern zu widmen.
Safuri und Jehezkel, die beide bei Antalyaspor unter Vertrag stehen, veröffentlichten dazu im Vorfeld eine Erklärung. "Die schlechten Nachrichten aus dem Land haben das Fußballspielen für uns zu einer fast unmöglichen Aufgabe gemacht. Die Mannschaft respektiert unsere Entscheidung und gibt uns volle Unterstützung. Wir danken ihnen dafür", heißt es dort.
Antalyaspor, im hinteren Mittelfeld der Liga angesiedelt, spielte am Samstag ohne die beiden Israelis auswärts bei Tabellennachbar Gaziantepspor und unterlag mit 0:1. Trainer von Antalya ist der frühere Bundesligaprofi Nuri Sahin.
Die beiden Profis erklärten weiter: "Als Fußballer, die stolz darauf sind, Spieler der Nationalmannschaft zu sein, haben wir nicht die Absicht, an dieser Zeremonie teilzunehmen oder gar im Stadion anwesend zu sein. Das haben wir den Vereinsverantwortlichen klargemacht, und sie respektieren unsere Entscheidung."
Allerdings soll dies eine einmalige Aktion bleiben. Sie wollten auch "in Zukunft zu denjenigen gehören, die neue Brücken bauen werden. Unsere Herzen und Gedanken sind bei unseren Brüdern und Schwestern in Israel", schlossen Safuri und Jehezkel ihr Statement ab.
Das Wichtigste in Kürze
Zwischen Israel und der radikalislamistischen Hamas im Gazastreifen tobt derzeit ein Krieg, der durch ein Massaker der Palästinensergruppe am 7. Oktober ausgelöst worden war. Auf israelischer Seite sollen dabei 1.400 Menschen ums Leben gekommen sein, bei Gegenschlägen der Armee sollen derweil um die 4.000 Palästinenser getötet worden sein.