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Fragen und Antworten zum RFEF-präsidenten

Kuss-Skandal: Ermittlungen, Proteste, Rücktritt? Der Stand bei Luis Rubiales

  • Aktualisiert: 30.08.2023
  • 10:59 Uhr
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Der Skandal um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales weitet sich stetig aus. Doch wie ist der aktuelle Stand? Kommt es Rücktritt, wie von vielen Seiten gefordert? ran beantwortet die wichtigsten Fragen.

Von Kai Esser

Am 20. August erlebte der spanische Fußballverband sportlich den größten Erfolg seit mehr als zehn Jahren. Die Frauen-Mannschaft gewann überlegen und verdient den WM-Titel beim Turnier in Australien und Neuseeland.

Der sportliche Erfolg ist jedoch zur Nebensache verkommen - der Kuss-Eklat um Verbandspräsident Luis Rubiales und Spielmacherin Jennifer bestimmt die Schlagzeilen.

ran fasst den aktuellen Stand der Geschehnisse zusammen.

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Kuss Skandal: Neues Video-Material widerlegt Aussagen des Verbandes

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Der spanische Fußball-Verband behauptete, Jenni Hermoso habe den Kontakt angestiftet, indem sie den Präsidenten zuvor von den Füßen gehoben habe. Es sind jedoch neue Aufnahmen aufgetaucht, die diese Behauptungen widerlegen.

Aus der Menge entnommen, zeigt es, dass Rubiales sein eigenes Gewicht vom Boden hob, nachdem er Hermoso in die Arme gesprungen war, und in keiner Weise hochgehoben wurde.

Dann küsst er den Weltmeister, bevor die Feierlichkeiten weitergehen.

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Kuss-Skandal: Was sagt Rubiales?

Luis Rubiales versuchte zuerst, den Vorfall herunterzuspielen. Als "spontane Geste der Freude, die keinesfalls übergriffig gemeint war" bezeichnete er seinen Kuss.

Als der Druck größer wurde und er von verschiedenen Parteien zum Rücktritt aufgefordert wurde, weigerte er sich. "Ich trete nicht zurück", rief er mehrmals auf einer außerordentlichen Versammlung der Verbandes. Die Mehrheit der Anwesenden spendeten ihm Applaus.

Kuss-Skandal: Was sagt Rubiales' Familie?

Auch seine Familie äußerte sich. Rubiales' Cousine Demelza Bejar hielt eine flammende Rede zur Verteidigung des 46-Jährigen. "Ich finde es beschämend, dass eine ehrliche, loyale und legale Person so massiv gelyncht wird", sagte sie gegenüber spanischen TV-Sendern.

Einen Schritt weiter ging sogar seine Mutter, Angeles Bejar. Sie sperrte sich Medienberichten zufolge gemeinsam mit ihrer Schwester in einer Kirche ein und verkündete, in Hungerstreik zu treten, "bis meinem Sohn Gerechtigkeit widerfährt".

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Kuss-Skandal: Wie reagiert Jennifer Hermoso?

In einem Instagram Live-Video direkt nach der Siegerehrung sagte Jenni Hermoso, dass ihr der Kuss "natürlich nicht gefallen" habe - "aber was hätte ich machen sollen?" Kurz darauf veröffentlichte der spanische Verband ein angebliches Statement von ihr, in der sie die Aktion herunterspielt. Diese Zitate stellten sich jedoch als gefälscht heraus.

Über die Spielergewerkschaft "Futpro" gab sie ein eigenes Statement heraus. Sie forderte eine Strafe für Hermoso und vor allem, dass "Maßnahmen ergriffen werden, um auch junge Frauen vor solchen Übergriffen zu schützen".

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Kuss-Skandal: Wie reagieren Hermosos Teamkolleginnen?

Als Reaktion auf Rubiales, der sich weiter weigert, seinen Posten zu räumen, traten insgesamt 83 Spanierinnen, darunter alle 23 Weltmeisterinnen, aus der Nationalmannschaft zurück - bis Rubiales nicht mehr im Amt ist. Ende September soll die Mannschaft in der Nations League gegen Schweden antreten.

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Das Wichtigste zum Kuss-Skandal

  • Spanischer Verband stellt sich nun doch gegen Rubiales

  • Staatsanwaltschaft ermittelt

  • DFB-Frauen sichern Spanierinnen Unterstützung zu

In einer spanischen Talkshow stellte sich Weltfußballerin Alexia Putellas erneut hinter die Entscheidung der Spielerinnen, geschlossen zurückzutreten. "Was wir unseren Kindern hinterlassen möchten, ist, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, dass jemand übergriffig wird. Dass man sich nicht mit Dingen befassen muss, die vom eigentlichen Ablenken: dem Fußball."

Neben der Mannschaft stellte sich auch das Trainerteam mittlerweile gegen den Verband. Aus der Männer-Nationalmannschaft erklärte Stürmer Borja Igleasias von Real Betis Sevilla ebenfalls seinen Rücktritt, bis die Verbandsspitze ausgetauscht ist.

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Kuss-Skandal: Wie ist die Haltung des Verbandes?

Bis zuletzt stellte sich der Verband geschlossen hinter Präsident Rubiales. Am Montag jedoch forderten erst die Regionalverbände und später der nationale Verband den Rücktritt des Präsidenten.

"Wir werden die entsprechenden Gremien auffordern, eine tiefgreifende und sofortige Umstrukturierung der strategischen Positionen des Verbandes vorzunehmen, um den Weg für eine neue Phase in der Führung des spanischen Fußballs zu ebnen", heißt es in einem Statement des RFEF.

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Kuss-Skandal: Was sagen die FIFA und die UN?

Die FIFA eröffnete bereits wenige Tage nach dem Vorfall ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales. Mittlerweile ist der Verbandspräsident für 90 Tage vom Weltverband gesperrt worden. Er darf also keines seiner Ämter aktuell ausüben.

Auch die Vereinten Nationen kritisierten den Vorfall und Rubiales scharf. "Es gibt weiterhin ein kritisches Problem des Sexismus im Sport und wir hoffen, dass die spanischen Behörden und die spanische Regierung dieses Problem auf eine Weise angehen, die die Rechte aller Sportlerinnen respektiert", heißt es von Stephane Dujarric, dem Sprecher des Generalsekretärs Antonio Guterres.

Kuss-Skandal: Wie reagiert die spanische Bevölkerung?

Am Montag, rund eine Woche nach dem Vorfall, gab es in der Hauptstadt Madrid massive Proteste. Frauen und Männer jeden Alters gingen gegen Sexismus und Machtmissbrauch auf die Straße.

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Bereits zuvor bezeichnete Spaniens Premierminister Pedro Sanchez den Vorfall als "absolut inakzeptabel" und Rubiales' Entschuldigung als "unzureichend".

Kuss-Skandal: Gibt es Reaktionen aus der Bundesliga?

Bei den "Sport Bild Awards" zeigte Karl-Heinz Rummenigge, Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern München, Verständnis für Rubiales. In einem Moment der Freude jemanden auf den Mund zu küssen, sei "mit Verlaub - absolut okay". Er habe "auch beim Gewinn der Champions League Männer geküsst".

Die Fans des Sport-Club Freiburg sowie des FC Bayern stellten sich mit Bannern ganz klar hinter Hermoso und kritisierten neben dem spanischen Verbandspräsidenten auch Rummenigge scharf.

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