Nach Kuss-Skandal um Präsident Rubiales
Frauen-WM 2023: Spanischer Verband soll Statements von Jennifer Hermoso gefälscht haben
- Aktualisiert: 23.08.2023
- 13:19 Uhr
Der Skandal um den Knutscher von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales an Nationalspielerin Jennifer Hermoso weitet sich aus. Nachdem der Verband ein Statement veröffentlichte, berichten übereinstimmende Medien, dass Zitate von Hermoso aus jenem Statement gefälscht seien.
Es war der Aufreger einer eigentlich hervorragend abgelaufenen Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2023 in Neuseeland und Australien. Nach dem 1:0-Erfolg Spaniens über England küsste Spaniens Verbandschef Luis Rubiales die Spielmacherin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund.
Ein Sturm der Entrüstung brannte los - und der spanische Verband RFEF sah sich zu einem entschuldigenden Statement gezwungen. Dort nahm auch Hermoso den Präsidenten mit Zitaten in Schutz.
Gefälschte Zitate und Drängen zu Erklärungsvideo?
Allerdings berichten nun mehrere spanische Medien, dass diese Zitate gefälscht seien. Zuerst berichtete die Zeitung "Relevo" davon. "Der Präsident und ich haben eine großartige Beziehung, sein Verhalten uns allen gegenüber war erstklassig und es war eine natürliche Geste der Liebe und Dankbarkeit", so heißt es von Hermoso.
Und weiter: "Eine Geste der Freundschaft und Dankbarkeit lässt sich nicht mehr umkehren, wir haben eine Weltmeisterschaft gewonnen und werden nicht von dem abweichen, was wichtig ist", steht in dem vom Verband veröffentlichten Statement.
Das Wichtigste zum Kuss-Skandal
Nicht nur soll es falsche Zitate geben, noch im Flieger von Australien nach Spanien - in dem auch Rubiales saß - soll Hermoso zu einem Erklärungsvideo regelrecht gedrängt worden sein. Dieses lehnte die 33-Jährige ab. Der Verbandspräsident soll sie inständig gebeten haben, da sein Job auf dem Spiel stünde.
Direkt nach dem Gewinn der Trophäe sagte die Mittelfeldspielerin in einem Instagram live, dass "es ihr nicht gefallen" habe.
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Luis Rubiales: Massive Kritik auch aus der Politik
Mittlerweile hat sich auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez eingeschaltet. "Was dort passiert ist, ist inakzeptabel", kommentierte er den Vorfall.
"Die alibimäßige Entschuldigung von Herrn Rubiales reicht bei weitem nicht aus. Ich würde sie sogar als unangemessen bezeichnen", sagte Sanchez weiter.
Ob Luis Rubiales weiter Verbandspräsident bleiben darf, ist noch offen. Weltweit gab es scharfe Kritik für seinen Übergriff. Von "Machtmissbrauch" bis hin zu "sexueller Gewalt" wird gesprochen.