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Star-Ensemble wackelt bedenklich

WM-Qualifikation: Argentinien zerlegt Brasilien - Modus für Selecao ein Desaster - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 27.03.2025
  • 10:56 Uhr
  • Daniel Kugler

Brasilien erlebt in der WM-Quali gegen Argentinien ein Debakel, dass dennoch wohl ohne Folgen bleibt. Ein Umstand, der für die Selecao zum Desaster zu werden droht - ein Kommentar.

von Daniel Kugler

1:4-Klatsche im Giganten-Duell mit Argentinien.

In der WM-Qualifikation musste Brasilien sich dem großen Rivalen deutlich geschlagen geben.

Während die Argentinier auch ohne Superstar Lionel Messi bereits vorzeitig das Ticket für die Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA eingetütet haben, liegt die "Selecao" abgeschlagen nur auf dem vierten Platz in der Südamerika-Quali.

Das Star-Ensemble um Vinicius Jr. wurde regelrecht gedemütigt, woraufhin der Real-Star nach der Schmach die Leistung des Teams massiv kritisierte: "Wir müssen alles überdenken, was wir bisher gemacht haben, denn der Druck wird kommen. Die Leute wollen, dass wir gewinnen."

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Das Wichtigste in Kürze

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Eigentlich sollten jetzt alle Alarmglocken läuten. Zehn Punkte Rückstand nach 14 Spielen auf die "Albiceleste" sind eine Hausnummer, Sorgen muss sich aber dennoch keiner machen.

Durch die Aufstockung der Teilnehmer bei der nächsten WM-Endrunde auf 48 Nationen qualifizieren sich aus Südamerika die ersten sechs Teams direkt, der Siebte nimmt an den interkontinentalen Playoffs teil. Auf diesem Platz liegt derzeit Venezuela, auf die Brasilien immer noch sechs Punkte Vorsprung hat - bei vier ausstehenden Spielen.

Doch in dieser gefühlt sicheren Ausgangslage besteht die große Gefahr.

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Neue WM-Quali könnte Brasilien zum Verhängnis werden

Durch die Aufstockung der Teilnehmer im kommenden Jahr verkommt die Qualifikation zu einer Farce. Schwache Leistungen wie gegen den Erzrivalen haben fast keine direkten Konsequenzen.

Es fehlt die Dringlinglichkeit und Ernsthaftigkeit.

Ein Umstand, der den formschwachen Brasilianern zum Verhängnis werden könnte. Denn in der Quali zur WM-Endrunde sollte eigentlich unter verschärften Wettkampfbedingungen operiert und Feinheiten abgestimmt werden.

Für eine Nation wie Brasilien, die immer Titelambitionen hat, kommt der neue Modus ohne wirklichen Leistungsdruck nun zur Unzeit. Denn die Tendenz zeigt seit langer Zeit deutlich in die falsche Richtung.

Zwar zählte man bei den letzten Weltmeisterschaften immer noch zu den Favoriten. Auf allerhöchstem Niveau ist das erfolgsverwöhnte Land aber längst keine überragende Turniermannschaft mehr. Letztmals im Finale einer WM stand das Land beim Titelgewinn 2002. Bei den fünf letzten Turnieren ging es mit 2014 nur ein Mal bis ins Halbfinale.

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WM 2022 hat als Mahnmal für Brasilien nicht gereicht

Trotz überragender Individualisten wie Neymar, schaffte es die "Selecao" über Jahre nicht, konstant wie ein echtes Top-Team aufzutreten. Viel Bling-Bling und gute Laune waren angesagt, weil das eigene Star-Ensemble schon liefern würde.

Es entwickelte sich eine gefährliche Arroganz.

Barcelona-Star Raphinha tönte vor der Winter-WM 2022 in Katar etwa, dass man bereits zehn verschiedene Torjubel im Training einstudiert hätte. Die großspurige Aussage wurde der Mannschaft nach dem Viertelfinal-Aus gegen Kroatien entsprechend vorgehalten.

Das Bild der Brasilianer nach außen steht ganz im Gegensatz zu Weltmeister Argentinien, der sich über Zusammenhalt und Mentalität überhaupt erst zum großen Erfolg aufschwingen konnte. Nach dem jüngsten Aufeinandertreffen könnte der Unterschied in der Einstellung zwischen beiden Nationen kaum größer sein.

Man erkennt nicht mehr viele Gemeinsamkeiten mit den großen Tagen um Ronaldinho, Roberto Carlos und Ronaldo.

Ob Vini Jr. und Co. in einem Jahr den Bock umstoßen können? Es sieht derzeit eher nach der nächsten Schmach aus.

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