Hierros Zukunft nach WM-Aus offen: Wer könnte als Spanien-Coach folgen?
Hierro vor dem Aus: Wer wird Spanien-Coach?
In der Not vom Sportdirektor zum Chefcoach - und nun? Über die Zukunft von Fernando Hierro als Spanien-Trainer soll Anfang Juli entschieden werden. Verbandspräsident Luis Rubiales meinte nach dem Achtelfinal-K.o. gegen Russland: "Jetzt beginnt der erste Tag eines neuen Projekts, darüber werden wir in dieser Woche beim Verband sprechen." Es wird erwartet, dass Hierro nicht weitermacht. Zumindest nicht in seiner aktuellen Position. ran.de blickt auf das spanische Trainer-Beben vor der WM zurück und nennt mögliche Kandidaten für die Hierro-Nachfolge.
Lopetegui-Beben vor der WM
Das spanische Trainer-Beben begann nur einen Tag vor der Eröffnung der WM, als Rubiales Coach Julen Lopetegui entließ. Grund dafür war dessen kurz zuvor verkündeter Wechsel zu Real Madrid - trotz Vertragsverlängerung als Nationalcoach bis 2020. Spanien stand somit unter Zeitdruck, bis zum ersten WM-Spiel gegen Portugal musste eine Lösung her. Diese hieß Fernando Hierro. Doch nach dem frühen Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft in Russland ist dessen Zeit auf dem Trainerposten wohl wieder beendet. Wer übernimmt?
Luis Enrique (vereinslos)
Wird in Spanien ein neuer Top-Trainer gesucht, ist immer Ex-Barcelona-Coach Luis Enrique im Gespräch - er gilt aktuell als der Top-Kandidat auf die Hierro-Nachfolge. Der 48-Jährige hat den größten Namen unter den möglichen Nachfolgern und weiß, wie man eine Star-Truppe zum Erfolg führt. Offenbar traut man ihm zu, die niedergeschlagene Mannschaft nach dem Ausscheiden gegen Russland im Achtelfinale wieder aufzubauen und den Umbruch ohne Führungsspieler wie Andres Iniesta oder Gerard Pique zu schaffen. Sein entscheidender Vorteil: Er ist vereinslos und stünde damit problemlos zur Verfügung.
Michel (vereinslos)
Jose Miguel Gonzalez, genannt Michel, wäre für "La Roja" offenbar ebenfalls eine Option. Der 55-Jährige wurde schon im Juli 2016 als möglicher Trainer der Spanier gehandelt, Lopetegui schnappte ihm jedoch den Job vor der Nase weg. Nach seiner Zeit bei Olympique Marseille und dem FC Malaga wäre Michel nun wohl wieder bereit für die Herausforderung.
Quique Setien (Betis Sevilla)
Noch vor dem Turnier-Start galt Quique Setien in den spanischen Medien als Top-Favorit auf die Hierro-Nachfolge. Der Spanier steht derzeit bei Betis Sevilla unter Vertrag, hat den Klub in der abgelaufenen Saison auf Platz sechs der Primera Division und damit bis in die Europa League geführt. Außerdem soll Verbandsboss Rubiales Fan von Setien sein. Und dass Rubiales seine Wünsche durchdrücken kann, hat er allein mit dem Lopetegui-Rauswurf klar bewiesen.
Albert Celades (U21 Spanien)
Albert Celades, Trainer der spanischen U21, war wohl schon als Spontan-Kandidat für die WM im Gespräch. Der 42-Jährige könnte nun eine langfristige Lösung sein, hat aber als Coach der spanischen U16, U17 und U21 noch nicht die ganz große Berufserfahrung vorzuweisen.
Paco Jemez (vereinslos)
Ein Kandidat mit Außenseiterchancen. Paco Jemez war bis zuletzt Trainer bei UD Las Palmas, ist nach dem Abstieg des Klubs und dem Auslaufen seines Vertrages nun aber ohne Job. Zwar soll der Spanier davon träumen, einmal "La Roja" zu übernehmen, dass er ernsthaft für die langfristige Hierro-Nachfolge in Frage kommt, gilt aktuell aber eher als unwahrscheinlich.