Nach Ausfall von Timo Werner: Alternativen im Sturm des DFB für Katar

Rückschlag für Bundestrainer Flick: Wer ersetzt Timo Werner bei der WM?
Nach dem verletzungsbedingten Aus von Timo Werner taucht die Stürmerfrage erneut beim DFB auf. Der Leipziger war für die WM in Katar fest eingeplant und hätte wohl in der Startelf von Bundestrainer Hansi Flick gestanden. Nach dem Rückschlag wenige Wochen vor Turnierstart müssen nun andere Torjäger in die Bresche springen. ran zeigt die Ersatzkandidaten, die die entstandene Lücke im Sturmzentrum schließen können und schätzt deren Chancen ein.

Thomas Müller (FC Bayern München)
Der Routinier hat schon des Öfteren bewiesen, dass er auch als Stürmer spielen kann. Auch beim FC Bayern wird Thomas Müller gerne einmal von der Zehnerposition in den Sturm gestellt. Dass er weiß, wo das Tor steht und wie man bei großen Turnieren zum Torjäger wird, steht außer Frage. 2010 wurde der Oberbayer im Alter von 20 Jahren mit fünf Treffern Torschützenkönig bei der WM in Südafrika. Und auch mit über 30 Jahren ist er aufgrund seiner Unberechenbarkeit immer noch einer der gefährlichsten deutschen Spieler vor dem Tor. Womöglich würde der Bayern-Star aber eher als eine Art "falsche Neun" agieren und als mitspielender Stürmer Angriffe selbst mit einleiten. Kategorie: Top-Kandidat

Kai Havertz (FC Chelsea)
Der Chelsea-Star könnte eine ähnliche Rolle wie Thomas Müller einnehmen, denn auch Kai Havertz hat in der deutschen Nationalmannschaft bereits als Mittelstürmer gespielt. Unter Flick erzielte der 23-Jährige auf dieser Position bislang drei Tore aus insgesamt vier Spielen. Auch bei den "Blues" wird Havertz häufig als Sturmalternative eingesetzt. Sein großer Vorteil gegenüber Müller: Mit seinen 1,90 Meter stellt er des Öfteren auch seine Gefährlichkeit per Kopf unter Beweis. Dennoch ist auch Havertz eher ein Spielertyp, der sich gerne in das Offensivspiel miteingliedert, sich selbst Chancen erarbeitet und nicht nur der Vollstrecker vor dem Tor. Kategorie: Top-Kandidat

Niclas Füllkrug (Werder Bremen)
Durch den Ausfall von Timo Werner wird die Causa Niclas Füllkrug wieder umso heißer. Der Top-Torschütze der Bundesliga wird schon seit mehreren Wochen als Top-Kandidat auf ein WM-Ticket gehandelt. Als einer der einzig verbliebenen echten Mittelstürmer hat er dazu nun beste Chancen. Mit dem Bremer Angreifer könnte Bundestrainer Flick einen Stürmer aufstellen, der nicht nur eiskalt vor dem Tor bleiben, sondern auch Bälle festmachen, sich körperlich durchsetzen und per Kopf treffen kann. Der 29-Jährige könnte sich im Optimalfall zum langersehnten Ersatz bei einem großen Turnier für den 2014 zurückgetretenen Miroslav Klose aufschwingen. Füllkrug verpasste das Spiel gegen den FC Bayern zwar aufgrund von Rückenproblemen. Bis zur WM wäre er allerdings wieder fit. Kategorie: Top-Kandidat

Serge Gnabry (FC Bayern München)
Der Chefkoch: Wenn er spielt, brennt's vor dem gegnerischen Tor. Sowohl bei den Bayern als auch in der DFB-Elf wird er gerne als Mittelstürmer eingesetzt – kein Wunder, denn Gnabry trifft in dieser Saison alle 145 Minuten. Er bringt jede Menge technische Fähigkeiten und einen Hammerschuss mit, sodass er nicht nur auf dem Flügel, sondern auch als Stürmer zu den gefährlichsten Angreifern der Bundesliga zählt. Allerdings strahlt der 27-Jährige mit seinen 1,76 Metern eher weniger Gefahr bei Flanken aus. Gnabry wäre also eine weitere spielerische Alternative für die Stürmerposition. Zudem befindet er sich in einer herausragenden Form: Gegen Werder Bremen gelangen ihm drei Tore. Kategorie: Top-Kandidat

Lukas Nmecha (VfL Wolfsburg)
Ein anderer Spielertyp ist Lukas Nmecha vom VfL Wolfsburg. Der 23-Jährige ist groß gewachsen, robust und brandgefährlich vor dem Kasten. Im Gegensatz zu Konkurrent Füllkrug wurde er auch schon mehrmals in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen und absolvierte bereits sieben Spiele unter Hansi Flick. Dort kam er meistens von der Bank, bekleidete aber hauptsächlich die Position des Mittelstürmers. Große Eingewöhnungszeit in Flicks Spielsystem bräuchte er vermutlich also nicht mehr. Mit seinem Treffer gegen Borussia Dortmund betrieb er noch einmal Eigenwerbung. Kategorie: Edeljoker

Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund)
Der Überraschungskandidat auf der vorläufigen WM-Liste: Hansi Flick wird nach dem Ausfall von Timo Werner umso glücklicher sein, dass er mit Youssoufa Moukoko eine weitere Sturmalternative in seinen heiß diskutierten vorläufigen 55-Mann-Kader beordert hat. Bei Borussia Dortmund lässt das 17-jährige Ausnahmetalent sein Potenzial bereits immer wieder aufblitzen und entschied bereits das ein oder andere Spiel zugunsten der Schwarz-Gelben. Moukoko könnte definitiv zu einem der Youngster werden, deren Stern bei der WM endgültig aufgeht. Dass Flick ihn aber direkt in die Startelf stellt, ist dennoch eher unwahrscheinlich. Kategorie: Außenseiterchancen