WM 2022: Uruguays Stars gehen auf Schiedsrichter Siebert los - Cavani zerstört VAR-Bildschirm
Uruguays Stars gehen auf Schiedsrichter Siebert los - Cavani zerstört VAR-Bildschirm
Die uruguayische Nationalmannschaft gewann zwar am dritten und letzten Vorrunden-Spieltag bei der WM in Katar mit 2:0 gegen Ghana, dennoch reichte dieses Ergebnis nicht, weil im Parallelspiel Südkorea gegen Portugal mit 2:1 siegte. Letztlich fehlte der "Celeste" für das Erreichen des Achtelfinals ein einziges Tor. Nach dem Schlusspfiff spielten sich wilde Szenen ab - die Wut der Südamerikaner richtete sich vor allem gegen den deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert, wegen dessen Entscheidungen bei strittigen Elfmeter-Situationen.
VAR-Entscheidung gegen Uruguay
Siebert entschied in dieser Partie einige Male mit Hilfe der VAR-Bilder, etwa im ersten Durchgang, als er nach Sichtung der Aufnahmen einen Elfmeter für Ghana gab. Diesen parierte Uruguays Keeper Sergio Rochet. Im zweiten Durchgang gab es wieder Elfmeter-Alarm, dieses Mal auf der Gegenseite. Doch da entschied sich Siebert dann gegen einen Elfmeter, ebenso in der Schlussphase bei einer strittigen Szene, wo er gar nicht erst auf die VAR-Bilder zurückgriff. "Uruguay wurde bei dieser WM offen benachteiligt", behauptete daher die Tageszeitung "El Observador" nach dem Aus in Katar.
Wilde Jagdszenen nach Schlusspfiff
Die Entscheidungen Sieberts gegen Uruguay führten nach Schlusspfiff dazu, dass zahlreiche Spieler fast schon Jagd auf ihn machten, ihn umringten und beschimpften. Noch auf dem Feld schrie Jose Maria Gimenez (3.v.l.) in Richtung Schiedsrichter Siebert und sein Team: "Eine Bande von Dieben, das sind sie!" Routinier Diego Godin (li.) behauptete hinterher, dass Uruguay von Siebert und seinem Team "um zwei klare Elfmeter beraubt" wurde.
Cavani als emotionaler Wortführer
Einer der Wortführer dieser hitzigen Szenen nach Schlusspfiff war Uruguays Stürmerstar Edinson Cavani (re.).
"Urus" kaum zu bremsen
Selbst Uruguays Ersatzspieler um Keeper Fernando Muslera (3.v.r.) ließen sich von der aufgebrachten Stimmung anstecken und stürmten sofort nach Schlusspfiff in Richtung des deutschen Unparteiischen.
Nach Schlusspfiff: Cavani sieht Gelb
Weil sich vor allem Cavani überhaupt nicht beruhigen konnte, kassierte der 35 Jahre alte Stürmer, der gegen Ghana als Joker in die Partie kam, nach Schlusspfiff sogar noch die Gelbe Karte.
DFB-Schiedsrichter Siebert im Mittelpunkt
Selbst Sicherheitskräfte der FIFA hatten sichtlich Mühe, im sehr unübersichtlichen Getümmel Schiedsrichter Siebert zu schützen. Dieser versuchte nach Schlusspfiff so schnell wie möglich in die Kabine zu kommen, ...
Tumulte vor dem Kabinengang
... doch das war gar nicht so einfach. Die Spieler Uruguays ließen von Siebert nicht mal unmittelbar vor dem Kabinengang ab, attackierten den Berliner immer wieder verbal.
Negativer Schlusspunkt: Cavani zerstört VAR-Bildschirm
Als Siebert es dann in die Kabine geschafft hatte, setzte Cavani den negativen Schlusspunkt dieser unrühmlichen Tumulte. Der Routinier nahm sich den VAR-Bildschirm vor und stieß diesen wutentbrannt zu Boden. Auch aufgrund des fortgeschrittenen Alters Cavanis dürfte dies mit ziemlicher Sicherheit die letzte Aktion des Stürmers bei einer WM-Endrunde gewesen sein.