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WM 2022

Cards of Qatar: Todesopfern durch Stadienbau in Katar wird mit Sammelbilder-Aktion gedacht

  • Aktualisiert: 11.11.2022
  • 00:06 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/MiS

Tausende Arbeitsmigranten sind beim Stadionbau für die WM 2022 in Katar gestorben. Eine schwedische Journalistenplattform versucht in Kooperation mit dem Fußballmagazin "11Freunde" den unzähligen Toten in Form einer an Sammelkarten angelegten Gedenkaktion ein Gesicht zu geben.

von Alex Hofmeister

München/Katar - Sie zählen wohl zu den beliebtesten Fan-Utensilien, die bei keiner WM fehlen dürfen, vor allem nicht bei Kindern: Sammelbilder.

Doch zum Turnier in Katar gibt es nicht nur die altbekannten Sticker von Spielern, sondern auch eine spezielle Ausgabe mit digitalen Bildern, auf denen aber ganz andere Motive zu sehen sind.

Und der Hintergrund ist auch ein gänzlich anderer als bloße Sammelleidenschaft.

Die schwedische Journalistenplattform "Blankspot" versucht mit ihrer Aktion "Cards of Qatar" in Kooperation mit dem Fußballmagazin "11Freunde" auf die verstorbenen Arbeitsmigranten beim Bau der WM-Stadien aufmerksam zu machen.

Laut dem "Guardian" seien mittlerweile mehr als 6500 Gastarbeiter in Katar verstorben. Mithilfe der Sammelkarten will der Initiator des Projekts, Martin Schibbye, den Menschen vor Augen führen, unter welch skandalösen Umständen die WM 2022 ausgerichtet wird.

Dazu reiste der Journalist zusammen mit Berufskollegen in die Heimatländer toter Arbeitsmigranten aus Katar und ließ deren Familien Geschichten über ihre verstorbenen geliebten Menschen erzählen. Diese Einzelschicksale können zusammengefasst auf der Rückseite der Karte auf der Website von "Cards of Katar" eingesehen werden.

Im Gegensatz zu den Panini-Bildern handelt es sich bei den "Cards of Qatar" um kein gewöhnliches Sammelkartenspiel, dessen Sticker jedermann erwerben kann. Verständlicherweise sind die Bilder ausschließlich online zu sehen.

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Cards of Qatar: "Arbeiter sind nicht nur Zahlen einer Statistik"

Auf der Vorderseite der "Cards of Qatar" hingegen scheint alles nach einer gewöhnlichen Fußball-Sammelkarte auszusehen. So ist dort etwa ein Bild des Arbeiters sowie dessen Nation, Alter und Name abgebildet.

Bei genauerem Hinsehen ist aber als Funktion "Arbeitsmigrant" zu lesen. Außerdem steht über jedem Namen der Schriftzug "In Gedenken an" und darunter das Geburts- und Sterbedatum des jeweiligen Arbeiters.

"Diese Arbeiter sind nicht nur Zahlen einer Statistik. Deren Geschichten müssen erzählt werden", begründet Schibbye seine ausgefallene Idee. Deshalb ruft er weiterhin dazu auf, ihm und seiner Plattform Geschichten über verunglückte Stadionbauarbeiter in Katar einzusenden.

Mittlerweile existieren auf der Website bereits 46 Karten und es sollen noch mehr werden.

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Cards of Qatar: Spenden für weitere Enthüllungen

Auf der Website von "Cards of Katar" ist außerdem detailliert beschrieben, wie man dazu beitragen kann, weitere solcher Geschichten aufzudecken. Wenn man eine relevante Story zu berichten hat, kann man über die App "Signal" oder per Post mit den Verantwortlichen des Projekts Kontakt aufnehmen über die Website.

Und auch wenn man die Aktion anderweitig unterstützen will, kann man dies ausdrücklich durch das Teilen des Hashtags #CardsofQatar in den sozialen Medien tun. Zusätzlich hilft auch eine Spende, um das Aufdecken weiterer Geschichten von Arbeitsmigranten in Katar zu finanzieren.

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