WM 2022
Chef von Bayern-Sponsor Qatar Airways reagiert gereizt auf internationale Kritik an Katar
- Aktualisiert: 11.11.2022
- 00:00 Uhr
- ran.de
Der Chef des Staatsunternehmens Qatar Airways bezeichnet die internationale Kritik an dem Umständen in seinem Land als "negative Medienkampagne". Auch Partner Bayern München übt massive Kritik.
München/Katar - Wenige Tage vor Beginn der WM in Katar reagieren die Gastgeber zunehmend gereizt auf internationale Kritik.
"Die Menschen können nicht akzeptieren, dass ein kleines Land wie der Staat Katar das größte Sportereignis der Welt gewonnen hat", sagte Akbar Al Baker, der Chef der Fluggesellschaft Qatar Airways, und sieht in der Kritik eine "negative Medienkampagne" gegen sein Land.
Al Baker nutzte die Feierlichkeiten zur Erweiterung des Flughafens in der katarischen Hauptstadt Doha, der zum zweiten Mal in Folge bei den "SKYTRAX World Airport Awards" als bester Airport der Welt ausgezeichnet wurde, für seinen verbalen Konter.
Al Baker über Katar: "Streuen unseren Gegnern Salz in die Wunden"
"Man kann also sehen, dass wir unseren Konkurrenten und natürlich auch unseren Gegnern immer wieder Salz in die Wunde streuen", sagte er.
Katar steht international immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik.
In dieser Woche sorgten Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman für einen Strum der Entrüstung, der in einer am Dienstag ausgestrahlten ZDF-Dokumentation erklärt hatte, Homosexualität sei ein "geistiger Schaden" und eine Sünde.
Mittlerweile ist der ehemalige Nationalspieler Katars wieder etwas zurückgerudert und behauptet, seine Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Bei Twitter schrieb er, jeder sei in Katar willkommen, schränkte aber auch ein: "Unsere Religion und unsere Kultur werden sich nicht für die Weltmeisterschaft ändern."
Die Kritik, die er mit seinen Äußerungen ausgelöst hat, dürfte dennoch nicht verstummt sein.
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Goretzka hätte nichts gegen Beendigung des Sponsorings mit Qatar Airways
Auch beim FC Bayern München, der im Rahmen seines Sponsorings geschätzte 20 bis 25 Millionen Euro jährlich von Qatar Airways kassiert, war das Unverständnis groß.
Für Nationalspieler Leon Goretzka steckt hinter den Äußerungen "ein Menschenbild aus einem anderen Jahrtausend".
Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic übte scharfe Kritik. Unter diesen Umständen dürfte es immer unwahrscheinlicher werden, dass die Bayern den Sponsoring-Vertrag über den Sommer 2023 hinaus verlängern.
Goretzka jedenfalls erklärte in der ZDF-Doku, er "hätte persönlich nichts dagegen", wenn sein Verein die Zusammenarbeit mit den Kataris im nächsten Jahr beenden würde.
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