FIFA-Ethikkommission: Noch kein Termin für Beckenbauer-Urteil
- Aktualisiert: 30.10.2015
- 16:38 Uhr
- SID
Es ist noch völlig offen, wann die Ethikkommission der FIFA über eine mögliche Strafe für Franz Beckenbauer entscheidet. Zwei mögliche Mitglieder der Ermittler-Kammer haben bereits abgewunken.
München - Im Verfahren gegen Franz Beckenbauer steht ein Termin für die Entscheidung durch die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA noch nicht fest. Das bestätigte Kammer-Sprecher Marc Tenbücken (München) am Donnerstag auf SID-Anfrage.
Mutmaßlich muss Beckenbauer wegen der "Fragebogen-Affäre" im Zuge der Ethiker-Untersuchung der Umstände bei der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar mit einer Sanktion rechnen. Der Kaiser hatte einen Katalog von Fragen der ermittelnden Kammer zunächst unbeantwortet gelassen und war daraufhin bereits im Sommer 2014 vorübergehend suspendiert worden.
Beckenbauer war während WM 2014 gesperrt
Wegen des "Aprilscherzes", wie Beckenbauer die Strafe seinerzeit zunächst bezeichnet hatte, durfte der frühere Weltmeister-Kapitän und -Teamchef keine Spiele des WM-Turniers in Brasilien besuchen. Später beantwortete Beckenbauer die Fragen des damaligen FIFA-Chefermittlers Michael J. Garcia (USA). In der Vorwoche hatten die FIFA-Ermittler die "Akte Beckenbauer" an die rechtsprechende Kammer zur Entscheidung weitergegeben.
Bei der Terminierung einer Entscheidung könnte insbesondere auch die Koordinierung der Planungen der von mehreren Kontinenten stammenden Kammer-Mitglieder eine Rolle spielen. Der Münchner Hans-Joachim Eckert hatte sich im Verfahren gegen Beckenbauer als Deutscher ebenso für befangen erklärt wie sein australischer Vertreter Allan Sullivan aufgrund der Bewerbung seines Heimatlandes um die beiden nächsten WM-Endrunden.