Österreich "ist geil auf die WM"
- Aktualisiert: 11.10.2013
- 13:19 Uhr
- SID
Erstmals seit vielen Jahren hat Österreich wieder die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft für ein großes Fußball-Turnier zu qualifizieren. Doch der Weg zur WM 2014 in Brasilien ist hart: Am vorletzten Spieltag warten die Schweden, und Österreich hat sich bisher alles andere als auswärtsstark präsentiert.
München/Stockholm - Die österreichische Nationalmannschaft fährt trotz ihrer Auswärtsschwäche mit viel Euphorie nach Stockholm zum Spiel gegen Schweden. Kein Wunder, denn mit einer Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien könnten sich die Alpenkicker bei ihren Landsleuten unsterblich machen. Das letzte Mal, dass Österreich an einem großen Turnier teilnahm, war bei der WM 1998 in Frankreich. Damals köpfte für Deutschland noch Oliver Bierhoff die Tore und Christian Wörns spielte in der Abwehr neben Libero Lothar Matthäus.
Vermeintlich gutes Omen: In der Qualifikationsgruppe setzte sich Österreich damals unter anderem mit zwei Siegen gegen Schweden durch. Mit dem 1:0-Sieg bei den Gelb-Blauen gelang der Alpennation gleichzeitig der letzte Auswärtssieg gegen eine namhafte Fußball-Nation. Unglaublich, aber wahr: Seit dem Jahr 2000 gelangen den Österreichern erst vier Auswärtssiege - und das auch nur gegen die Fußballzwerge Liechtenstein, Weißrussland, Wales und Aserbaidschan.
Die Auswärtsflaute soll nun unbedingt abgestellt werden. "Jeder ist geil darauf, dass wir uns für die Endrunde qualifizieren", sagte Österreichs Kapitän Christian Fuchs von Schalke 04 vor dem Abflug nach Stockholm. Und der Ex-Bremer Marko Arnautovic kennt auch schon das passende Sieg-Rezept: "Wir müssen gegen Schweden doppelt soviel kämpfen, doppelt so viel arbeiten, uns schlichtweg den Arsch aufreißen. Dann ist alles möglich."
Für Österreich ist ein Sieg Pflicht, wenn man im letzten Spiel am Dienstag nicht auf Schützenhilfe von Deutschland angewiesen sein will. Würde man in Schweden gewinnen, hätten beide Teams 17 Punkte und Österreich läge aufgrund der besseren Tordifferenz vorne. Am letzten Spieltag hätte Schweden dann den Nachteil, auf WM-Mitfavorit Deutschland zu treffen, während die Alpenkicker im Heimspiel auf die Färöer treffen. Für Bayern-Star und Ösi-Hoffnungsträger David Alaba steht deshalb fest: "Wir könnten am Freitag viele Türen öffnen."
Der Druck scheint Alaba eher zu beflügeln als zu hemmen: "Es ist immer etwas Geiles, wenn man solche Finalspiele spielen darf." Anders als beim FC Bayern dürfte er im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen.
Großen Respekt hat man vor Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic. "Schweden ist Ibrahimovic und daheim wird er sicher noch dominanter auftreten als in Wien", sagte ÖSV-Trainer Marcel Koller über den Knipser von Paris St. Germain. "Wir wissen, dass er gut drauf ist, werden aber deswegen nicht alles auf den Kopf stellen, sondern unser Spiel durchziehen." Beim 2:0-Sieg im Hinspiel war das bereits erfolgreich gelungen.
Und falls die Deutschen am Ende doch noch Schützenhilfe leisten müssen, kann Alaba mit seinen guten Beziehungen zum Bayern-Block im DFB-Team helfen: "Ich werde die Kollegen ansprechen. Die Deutschen wollen uns doch auch in Brasilien rumlaufen sehen."