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Kommentar zum Vorrunden-Aus von Dominik Kaiser

ranSicht zum deutschen WM-Aus: #ZSMMNBruch beim DFB

  • Aktualisiert: 27.06.2018
  • 20:47 Uhr
  • ran.de / Dominik Kaiser
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© getty

Es ist passiert. Deutschland scheidet erstmals in seiner Geschichte in der Vorrunde aus. Es ist Zeit, dass sich der DFB komplett hinterfragt! Ein Kommentar von ran-Redakteur Dominik Kaiser.

München – Niederlage gegen Mexiko, Zittersieg gegen die Wintersport-Nation Schweden und eine Pleite gegen die Fußball-Großmacht Südkorea. Das ist die Bilanz des amtierenden Weltmeisters Deutschland bei der WM 2018 in Russland – selten war ein Vorrundenaus derart verdient!

Was diese Mannschaft sportlich angeboten hat, war eine bodenlose Frechheit. Wo war das schnelle Direktspiel, mit dem das Team über Jahre begeisterte? Wo war der unbedingte Wille, es der Fußball-Welt nochmal zu beweisen? Außer in den Schlussminuten gegen Schweden war davon nichts zu sehen. Stattdessen gab es in drei Spielen mehr Ballgeschiebe als bei einem Sommerkick der Uwe-Seeler-Traditionself – unwürdig für einen Weltmeister!

Statt sich mit der eigenen dürftigen Leistung zu befassen, waren Führungsspieler wie Toni Kroos oder Manager Oliver Bierhoff damit beschäftigt, an der deutschen Medienlandschaft rumzumäkeln. Selbstkritik wurde zwar immer wieder erwähnt, zu sehen war diese aber nie. Mats Hummels, Jerome Boateng, Mesut Özil, Sami Khedira und allen voran Thomas Müller – die Helden von 2014 waren mehr Unsicherheitsfaktoren als Stützen für das Team. Bezeichnend, dass der langzeitverletzte Manuel Neuer der beste Mann im deutschen Kader war.

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Kein Feingefühl beim DFB

Nebenkriegsschauplätze wie die Özil/Erdogan-Debatte wollten weggeschwiegen werden, ein klärendes Statement hat der DFB bis heute verpasst. Dass diese die deutsche Nationalmannschaft mehr beschäftigten, als sich der Verband eingestehen wollte, kann nun nicht mehr ignoriert werden.

Generell hat der DFB das sensationelle Kunststück vollbracht, einem Weltmeister-Team in nur vier Jahren ein Imageproblem zu verpassen: "Best Never Rest", #ZSMMN, ein Werbeclip mit dem nicht nominierten Mario Götze. In Frankfurt wurde sich offensichtlich mit allem beschäftigt, nur nicht mit der sportlichen Entwicklung des amtierenden Weltmeisters. Hauptsache die Marke ist gestärkt! Und immer vorbei am Fan. Dabei war das Vorrundenaus nach fünf sieglosen Spielen in Folge vor dem Turnier in Russland nicht völlig unvorhersehbar.

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DFB muss sich neu erfinden

Auch Bundestrainer Joachim Löw muss sich unangenehme Fragen stellen lassen. Ein "Ekel", wie Sandro Wagner, hätte dem deutschen Spiel mehr Biss verliehen. Ob es sinnig war, auf die individuellen Qualitäten eines Leroy Sané zu verzichten, wagen wir auch zu bezweifeln. Stattdessen sahen die Fans eine Gruppe potenzieller Schwiegersöhne, die sich weniger wehrten als der HSV in München. Dazu das sture Festhalten an den blassen Özil, Khedira und Müller. Als Krönung kam das Taktikwirrwarr für die Akteure hinzu: Kroos auf der Sechs statt auf der Acht, Özil auf der Außenbahn - Löw wusste anscheinend selbst nicht, was er will.

Der DFB muss jetzt alles hinterfragen. Die Mannschaft. Die Image-Kampagne. Den Trainer. Sich selbst. Und die Antwort kann eigentlich nur lauten: Neustart!
Aber Spieler und Offizielle sollten sich in Zukunft an ein bekanntes Sprichwort halten: "Nicht quatschen, machen!"

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