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WM 2022 in Katar

WM 2022: Torsten Frings über die Nervosität vor einem WM-Finale - "Vom Spucken bis zum Durchfall hatten wir alles"

  • Aktualisiert: 15.12.2022
  • 12:03 Uhr
  • ran.de
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© Getty

Im WM-Finale der FIFA WM 2022 stehen sich am Sonntagabend Frankreich und Argentinien gegenüber. In der "ran WM Webshow" spricht Experte Torsten Frings über die beiden Halbfinals, Lionel Messi, den Kader der Franzosen, das bevorstehende Endspiel und seine ganz eigenen WM-Erfahrungen.

München - Die WM 2022 nähert sich dem großen Höhepunkt. In den Halbfinals konnten sich Argentinien und Frankreich gegen Kroatien und Marokko durchsetzen.

Im Finale kommt es also zum Duell der Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappe. 

Um das große Endspiel ging es in der "ran Webshow".

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Torsten Frings über ...

Frankreichs Qualitäten:

"Nichts kann diese Mannschaft aus der Ruhe bringen. Sie sind total überzeugt von sich. Was natürlich auch völlig normal ist, wenn du Weltmeister bist und Spieler in deinen Reihen hast, die erfolgsverwöhnt sind. Das ist einfach eine Truppe, die um ihre Qualitäten weiß. Man merkt, dass da eine totale Coolness auf dem Platz ist."

Frankfurts Kolo Muani:

"Kolo Muani hat sich das Tor verdient. Er spielt in Frankfurt eine überragende Hinrunde. Da muss man der Eintracht auch mal ein Kompliment machen, dass sie so einen Spieler finden und verpflichten, der dann sofort einschlägt."

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Frings: Das unterscheidet Frankreich von Deutschland

Frankreich steht zum zweiten Mal in Folge im WM-Finale. Das DFB-Team schaffte es nach dem Triumph 2014 in den Jahren darauf nicht über die Vorrunde hinaus. Torsten Frings zählt die Gründe für den Erfolg der Franzosen auf.

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Antoine Griezmann:

"Wenn du deine eigenen Eitelkeiten nach hinten schiebst und alles im Sinne der Mannschaft machst, dafür ist Griezmann das perfekte Beispiel. Er ist ein Häuptling dieser Mannschaft. Er lenkt das Spiel, ist ein kleiner Boss auf dem Feld."

eine Kaderrückkehr von Benzema:

"Über Benzemas Qualitäten müssen wir nicht reden. Er ist der beste Mittelstürmer auf der Welt aktuell. Ich weiß nicht, was das mit der Mannschaft machen kann. Zum einen kann es pushen ohne Ende, auf der anderen Seite hast du schon einen eingeschworenen Haufen und jetzt kommt jemand von außen dazu, auch wenn er total anerkannt ist. Ich kann mir vorstellen, dass der Trainer ihn in den Kader beruft und einwechselt, um ihm das Gefühl zu geben, Weltmeister zu sein, falls sie gewinnen. Auf der anderen Seite muss man dafür auch jemanden streichen. Eine Situation, die eine Mannschaft auseinanderbringen kann."

Marokkos WM-Turnier:

"Marokko stand zu 100 Prozent zu Recht im Halbfinale wegen ihrer überragenden Leistungen. Man kann der Mannschaft auch gegen Frankreich nicht nachsagen, dass sie nicht alles probiert haben. Sie hatten nur dieses Mal das Pech, keine Chance genutzt zu haben."

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das unliebsame Spiel um Platz 3:

"Wir wollten 2006 mindestens eine Medaille holen. Auch wenn es nur Bronze war. Wir wollten den Zuschauern auch etwas zurückgeben. Wir wollten das nicht herschenken. Aber Bock hatte da sicherlich keiner drauf, das sage ich ganz ehrlich, weil es ein Spiel ist, das im Grunde niemanden interessiert.

die Situation vor einem WM-Finale:

"Ich glaube nicht, dass man als Trainer da allzu viel sagen muss. Rudi Völler hat 2002 gesagt, wir sollen Spaß haben, wir hätten die Möglichkeit, etwas unfassbar Großes zu erreichen. Mehr würde ich auch nicht sagen. Wenn man zu sehr die Bedeutung des Spiels hervorhebt, kann es auch mal nach hinten losgehen, dann kann es vielleicht auch eine Blockade geben.

die Nervosität im DFB-Team vor dem Finale 2002:

"Bei uns war keine Toilette länger als zwei Minuten frei vor dem Spiel. Wir waren alle nervös. Vom Spucken bis zum Durchfall hatten wir alles, weil wir so aufgeregt waren. Am Ende des Tages bist du einfach nur froh, wenn es losgeht und du Fußball spielen darfst."

Lionel Messi:

"Messi will durch die Ankündigung seines Rücktritts seine Mitspieler noch einmal anstacheln. Die Jungs gehen sowieso für ihn durchs Feuer und das merkt man auch, wenn man sieht, wie sie für ihn mitackern. Man gönnt es ihm auch irgendwie. Sollte er den Titel holen, interessiert das keinen mehr, was 2014 passiert ist, dann macht er sich unsterblich. Nicht nur in Argentinien, sondern auf der ganzen Welt."

das große WM-Finale:

"Beide Mannschaften geben einem das Gefühl, dass da ein Team auf dem Platz steht. So ein Di Maria oder ein Dybala sitzen einfach auf der Bank. Jetzt spielt ein Alvarez, bei dem man sich dachte 'okay, wer ist denn das' und der bombt da jetzt rum. Es ist eine sehr junge Mannschaft mit dem absoluten Big Boss Messi und auf der anderen Seite hast du Frankreich, bei denen auch der ein oder andere erfahrene Spieler dabei ist. Die Mannschaften sind sehr eng beieinander und es wird ein sehr enges Spiel, das am Ende vielleicht einer der beiden Superstars entscheiden wird."

den Ausgang des WM-Finales:

"Argentinien wird 2:1 gewinnen."