Anzeige
Sport Allgemein Handball

Pokal-Held Wolff feiert "ungewohnten" Köln-Coup mit Handbremse

Article Image Media
© IMAGO/Anke Waelischmiller/SVEN SIMON/SID/IMAGO/Anke Waelischmiller/SVEN SIMON

Torwart-Gigant Andreas Wolff verordnete sich und den Pokal-Helden des THW Kiel ein Partyverbot - wohlgemerkt mit Einschränkungen. "Es wird keine ausufernde Pokalfeier geben", versicherte der Nationaltorhüter nach seiner phänomenalen Paradenshow beim Final Four in Köln schmunzelnd und schob hinterher: "Es gibt vielleicht das eine oder andere Kaltgetränk, aber in Maßen – nicht in Maßkrügen."

Richtig auskosten können die Norddeutschen ihren 13. Titel im DHB-Pokal erst nach der Saison, bereits am Mittwoch (19.00 Uhr/Dyn) steht in der Bundesliga schließlich das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Füchse Berlin auf dem proppevollen Spielplan. Und Wolff und die Kieler hoffen, im Saisonendspurt trotz vier Minuspunkten Rückstand doch noch einmal ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitreden zu können.

"Ein Sieg gibt dir Energie, und zwei Siege beim Final Four beflügeln dich in dem Moment", sagte THW-Coach Filip Jicha - wohlwissend, dass es gegen den Hauptstadtklub dadurch nicht leichter werde. Und dennoch war zu erahnen, dass der Finalerfolg gegen die MT Melsungen (28:23) nach der titellosen Saison im Vorjahr noch einmal Kräfte freisetzen könnte.

Neben den Verantwortlichen fiel vor allem Wolff ein Stein vom Herzen. Für den 34-Jährigen, der seine Comeback-Saison in Kiel bestreitet und gleich sein Titelversprechen einlöste, endete ein kleiner Finalfluch in Köln. In der Champions League war er 2022 mit Ex-Klub Kielce gegen den FC Barcelona im Siebenmeterwerfen (35:37) und 2023 gegen den SC Magdeburg nach Verlängerung (29:30) gleich zweimal haarscharf in der Lanxess Arena gescheitert.

"Es ist ein bisschen ungewohnt, in Köln eine goldene Medaille zu gewinnen – aber an das Gefühl könnte ich mich gewöhnen", sagte Wolff. Mit 16 Paraden trug er vor 19.750 Zuschauern einen großen Teil zum ersten Pokal-Triumph des Rekordsiegers seit 2022 bei. "Ich denke, ich habe das gemacht, was sich die Mannschaft von meiner Rückkehr erhofft hat – und was ich selbst auch wollte. Ich freue mich, dass wir direkt in meiner ersten Saison wieder Titel gewinnen konnten. Ich hoffe natürlich, dass es nicht der letzte war", sagte der Europameister von 2016.

Neben der Außenseiterchance in den verbleibenden neun Bundesliga-Spieltagen haben die Kieler als Viertelfinalist in der European League noch das nächste Final-Four-Turnier vor Augen. Nach dem Pokal-Coup war aber vorerst das Duell mit dem Bundesliga-Spitzenreiter in den Köpfen der Spieler. "So ist das nun mal in der Bundesliga. Sonntag gewinnst du den Pokal, Mittwoch spielst du gegen Berlin", sagte Wolff - und verabschiedete sich grinsend zu den gebremsten Feierlichkeiten.

Anzeige
Anzeige