Handball
Pokal-Thriller stärkt THW-Glaube: "Immer hungrig auf Titel"
Domagoj Duvnjak wollte seinen Siegestanz scheinbar nie beenden, und Trainer Filip Jicha musste nach diesem nervenaufreibenden Handball-Thriller erst einmal sein Shirt wechseln. Der Prestigesieg über den SC Magdeburg löste beim THW Kiel gewaltige Emotionen aus und brachte gerade rechtzeitig vor dem Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt ein altes Selbstverständnis zurück.
"Dieser Verein ist immer hungrig auf den Titel. Deswegen war das heutige Spiel sehr wichtig", bekräftigte THW-Urgestein Duvnjak nach dem 29:28 (14:14) im DHB-Pokal-Achtelfinale gegen Titelverteidiger Magdeburg. Auch der THW-Coach klang geradezu euphorisch. "Was für ein Spiel, was für ein Fight, was für eine Emotion. Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs", sagte Jicha.
Nach der titellosen Vorsaison und dem zähen Start in die Bundesliga-Spielzeit war der Erfolg am Mittwochabend eine echte Erlösung für die Kieler. Seit 2017 hatten sie vor eigenem Publikum nicht mehr gegen den SCM gewonnen. Nun zieht der Klub aus dem Krimi mit Happy End ganz viel Mut, dass die Saison im DHB-Pokal ein erfolgreiches Ende nehmen könnte.
"Ich hoffe, dass wir unseren Weg finden werden", sagte Duvnjak. "Es ist unser großer Traum, dass wir nach Köln fahren." Ein Sieg fehlt noch zur Teilnahme am Final-Four-Turnier in der Lanxess Arena am 12. und 13. April. Die Auslosung des Viertelfinals (18./19. Dezember) findet am Donnerstagabend statt.
Unmittelbar vor dem Showdown mit dem SCM hatte der 23-malige Meister durch ein 26:35 bei den Füchsen Berlin einen herben Rückschlag im Kampf um die vorderen Tabellenplätze kassiert. Mit bereits sechs Minuspunkten sind die Kieler in der Bundesliga frühzeitig in der Verfolgerrolle.
Damit der Rückstand zur Spitze nicht noch größer wird, wollen Duvnjak und Co. am Sonntag (14.00 Uhr/Dyn) im 111. Nordderby gegen Flensburg, das durch ein 33:26 gegen die TSV Hannover-Burgdorf ebenfalls ins Pokal-Viertelfinale einzog, zurück in die Erfolgsspur finden. Die Vorfreude, aber auch das Selbstvertrauen waren bereits am Mittwochabend nach dem Coup gegen Magdeburg riesig. "Was noch besser ist", sagte Jicha: "In vier Tagen gibt es noch ein geileres Spiel."