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Handball: Deutschlands Nachwuchs gewinnt WM-Titel - Torhüter Späth überragt

  • Aktualisiert: 02.07.2023
  • 21:50 Uhr
  • SID
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© IMAGO/Marco Wolf/SID/IMAGO/Marco Wolf

Deutschlands U21-Handballer haben bei ihrer Heim-WM den Titel gewonnen. Beim Finalsieg in Berlin gegen Ungarn überragt Torhüter David Späth. 

David Späth drückte dem WM-Pokal einen Kuss auf, dann reckte der Torwart-Held die Trophäe seinen Teamkollegen entgegen: Angeführt von ihrem überragenden Keeper haben Deutschlands U21-Handballer bei ihrer Heim-WM den Titel gewonnen. Das deutsche Team besiegte Ungarn im Finale völlig verdient mit 30:23 (14:11) und bestieg damit zum ersten Mal seit zwölf Jahren den WM-Thron im Nachwuchshandball. Es ist nach 2009 und 2011 der dritte WM-Titel für eine deutsche Juniorenauswahl im männlichen U21-Bereich.

"Es ist unglaublich, was wir bei diesem Turnier auf die Platte gebracht haben. Ich bin einfach nur mega erleichtert und glücklich. Wir sind Weltmeister - und das kann uns keiner mehr nehmen", sagte Späth dem "SID".

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Handball: Späth, Fischer und Scholtes als Erfolgsgaranten

Der Schlussmann der Rhein-Neckar Löwen war vor 8235 Zuschauern in Berlin einmal mehr Mann des Abends. Späth zeigte etliche spektakuläre Paraden und riss das Publikum auch als emotionaler Leader von den Sitzen. Erfolgreichste deutsche Werfer waren Kreisläufer Justus Fischer und Elias Scholtes mit je sechs Toren. Die Fans sangen schon vor der Schlusssirene euphorisiert: "Oh, wie ist das schön." 

"Ich bin sprachlos, was unsere Abwehr da heute weggemacht hat. Mit welchem Einsatz, welcher Begeisterung, mit wie vielen Emotionen. Und dann David Späth im Tor. Phänomenal", sagte Bundestrainer Martin Heuberger, der bei allen drei deutschen WM-Titeln in der U21 Regie geführt hat.

Deutschland schloss das Turnier mit blütenweißer Weste ab. Die Mannschaft von Heuberger gewann alle ihre acht WM-Spiele und erzielte dabei stets 30 Tore oder mehr. Den dritten Platz sicherte sich Island durch ein 27:23 (13:13) gegen Serbien.

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Nach der Pause kommt DHB-Nachwuchs so richtig in Schwung

Ungarn erwies sich am Sonntag zunächst als äußerst unangenehmer Kontrahent und bewies, warum es bis ins Finale alle seine sieben WM-Spiele gewonnen hatte. Zudem wirkten DHB-Kapitän Renars Uscins und Co. nach ihrer Glanzleistung im Halbfinale gegen Serbien (40:30) ein bisschen nervös und ließen etliche Großchancen aus. Doch nach verhaltener erster Hälfte drehten die DHB-Junioren im zweiten Abschnitt richtig auf. "Du merkst: Mit jeder einzelnen Faser wollen die das heute reißen. Mit jeder einzelnen Faser", urteilte Bob Hanning am Eurosport-Mikrofon.

Es war vor allem Keeper Späth, auf den sich das deutsche Team nach ausgeglichener Anfangsviertelstunde (5:5) verlassen konnte. Späth kratzte hinten ganz wichtige Bälle aus den Ecken. Und vorn lenkte der wieselflinke Nils Lichtlein das DHB-Spiel mit viel Übersicht und traf selbst, wenn es vonnöten war. Als Rückraumspieler Scholtes mit der Pausensirene auf 14:11 erhöhte, stand die Arena erstmals Kopf. 

Nach der Pause kam der deutsche Angriff dann so richtig ins Rollen. Mit Tempospiel par excellence erhöhte der DHB-Express binnen zweieinhalb Minuten auf 17:12. Und als Ungarn wenig später doch noch einmal auf drei Treffer herankam, segelte Späth mal wieder quer durch seinen Kasten - und hielt Bälle in Serie.