Rückkehrer Pekeler warnt: "Ganz sicher nicht die Heilsbringer"
- Aktualisiert: 03.03.2021
- 10:55 Uhr
- SID
Hendrik Pekeler vom THW Kiel hat vor der Olympia-Qualifikation der deutschen Handballer vor zu hohen Erwartungen an die Rückkehrer gewarnt.
Hamburg (SID) - Nationalmannschaftsrückkehrer Hendrik Pekeler vom THW Kiel hat vor der Olympia-Qualifikation der deutschen Handballer vor zu hohen Erwartungen an die Rückkehrer gewarnt. Er und sein Kieler Vereinskollege Patrick Wiencek, die von Bundestrainer Alfred Gislason nach ihrem WM-Verzicht als Innenblock in der Abwehr vorgesehen sind, seien "ganz sicher nicht die Heilsbringer, auch wenn bei der WM die Defensive und das Zusammenspiel mit den Torhütern nicht so gut funktioniert haben", sagte Pekeler im Interview mit dem Mannheimer Morgen.
"Natürlich kommt mit uns Erfahrung zurück, aber wir treffen trotzdem auf sehr gute Gegner", sagte der THW-Kreisläufer. Der EM-Vierte Slowenien sei eine spielstarke Mannschaft und Schweden komme als Vize-Weltmeister nach Berlin. "Algerien müssen wir sicherlich schlagen", sagte Pekeler: "Aber die Olympia-Teilnahme wird für uns in dieser Konstellation kein Selbstläufer." Nur die beiden Erstplatzierten des Vierer-Turniers (12. bis 14. März in Berlin) qualifizieren sich für die Sommerspiele in Tokio.
Das deutsche Team strotze "im Gegensatz zu den Schweden vermutlich nicht vor Selbstvertrauen. Außerdem hat der eine oder andere Spieler von uns gerade auch mit Problemen im Verein zu kämpfen", führte Pekeler aus: "Es wird darum gehen, all diese Kleinigkeiten in der Trainingswoche irgendwie in den Hintergrund zu drücken. Denn ich bin auch davon überzeugt, dass wir stark genug sind, um zwei Mannschaften hinter uns zu lassen."
Den Zwist mit Torhüter Andreas Wolff, der vor der WM durch seine öffentliche Kritik am WM-Verzicht seiner Teamkollegen aufgefallen war, hält Pekeler für beendet. "Wir kennen doch Andi. Er benötigt ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und vertritt seine Meinung gerne etwas lauter. Das ist aber nichts Neues", sagte Pekeler: "Für mich ist das Thema erledigt, weil ich weiß, wie er denkt und wie er tickt. Deshalb brauche ich auch keine Aussprache mehr mit Andi Wolff. Vonseiten des Verbandes und auch von Alfred wurde alles geklärt und auch gesagt, was gesagt werden musste."
Die Entscheidung, die WM aus familiären Gründen nicht zu spielen, bereut er nicht. "Wäre die Situation in Deutschland jetzt genauso wie im Dezember, würde ich die Entscheidung noch einmal so fällen. Ich bin nicht nur Handballer, sondern trage als Familienvater auch Verantwortung für eine Frau und drei Kinder", sagte Pekeler: "Aber wir haben jetzt eine andere Situation als vor drei Monaten: Die Kitas sind wieder geöffnet, was uns als Familie extrem entlastet. Wären die aktuellen Gegebenheiten genau so schon im Dezember oder Januar gewesen, hätte ich wahrscheinlich die WM gespielt."