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Statement-Sieg und Babyglück: Handballer werfen sich in WM-Form

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© www.imago-images.de/SID/IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images

Deutschlands Handballer zeigen gegen Brasilien eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit - und versprühen WM-Lust. Torhüter Andreas Wolff erlebt einen besonderen Tag.

Flensburg (SID) Deutschlands Handballer um den frisch gebackenen Papa Andreas Wolff genossen den Applaus des Flensburger Publikums. Der bestandene WM-Härtetest gegen Brasilien sorgte bei der Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason für viele glückliche Gesichter. "Das Fundament ist sehr gut, um erfolgreich Handball zu spielen", sagte Kapitän Johannes Golla nach dem 32:25 (13:13) am ZDF-Mikrofon optimistisch.

Mit dem Erfolg gegen die Südamerikaner sammelte das DHB-Team wertvolles Selbstvertrauen für den Saison-Höhepunkt, das Babyglück von Wolff dürfte für weiteren Rückenwind sorgen. "Da bin ich total glücklich drüber", sagte Wolffs Zimmerkollege Rune Dahmke.

Wolff, der am Donnerstagmorgen erstmals Vater geworden war, wurde von DHB-Coach Gislason am Abend geschont. Er bejubelte jede gelungene Aktion seines Teams mit geballten Fäusten von der Bank aus. "Ursprünglich wollte er spielen. Letztendlich hat er es genossen, einfach zuzuschauen", sagte Gislason über Wolffs "emotionalen Tag" und ergänzte: "Ich freue mich sehr für ihn."

Sechs Tage vor dem Turnier-Auftakt gegen Polen überzeugte das deutsche Team vor 5569 Zuschauern vor allem nach der Pause. Nach einem zähen Beginn avancierten in der mit 13 olympischen Silbermedaillengewinnern gespickten deutschen Auswahl Renars Uscins, Lukas Zerbe, Marko Grgic und Lukas Mertens mit je vier Toren zu den besten Werfern.

"Wir haben die ersten 15 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Wir haben uns nicht genug geholfen in der Abwehr. In der zweiten Hälfte haben wir durchweg besser gespielt, dann kommt so ein Ergebnis zustande", sagte Golla.

Am Samstag (16.20 Uhr/ZDF) steht in Hamburg im zweiten Duell mit den Südamerikanern die Generalprobe für die WM-Endrunde in Dänemark, Norwegen und Kroatien (14. Januar bis 2. Februar) an, dann dürfte auch Wolff wieder zum Einsatz kommen. Am Montag geht es dann von der Hansestadt aus per Bus ins WM-Teamquartier im dänischen Silkeborg.

Deutschland trifft bei der WM in Vorrundengruppe A in Herning am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) zunächst auf die Polen. Weitere Gegner sind die Schweiz (17. Januar/20.30 Uhr/ZDF) und Tschechien (19. Januar/18.00 Uhr/ARD). Die ersten drei Teams erreichen die Hauptrunde, die das deutsche Team ebenfalls in der Jyske Bank Boxen in Herning absolvieren würde.

Die Südamerikaner erwiesen sich von Beginn an als der erwartet unangenehme Gegner. Weil sich das deutsche Team das Leben zudem mit Abstimmungsproblemen und Fehlwürfen selbst schwer machte, führten Golla und seine Mitspieler im ersten Durchgang nur ein einziges Mal (3:2). Durch zehn Minuten ohne eigenen Treffer hieß es nach 13 Minuten 3:6.

"Wir bekommen keinen vernünftigen Zugriff in der Abwehr", rief Gislason seinen Spielern in einer Auszeit zu: "Die Abwehr müssen wir hinkriegen." Und tatsächlich kam Deutschland besser in die Partie, vor allem der nun eingewechselte Olympia-Held Uscins setzte Akzente und erzielte 22 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleichstreffer.

Nach der Pause übernahm die DHB-Auswahl vollends das Kommando. Wie schon im ersten Durchgang war es Julian Köster, der in der 33. Minute (14:13) für die deutsche Führung sorgte. Diesmal blieben die Hausherren aber am Drücker. Spätestens nach dem Treffer zum 27:20 durch Linksaußen Mertens war die Partie entschieden.

SID ml ak fb

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