ZAK beanstandet Übertragung der Handball-WM im Internet
- Aktualisiert: 31.01.2017
- 14:35 Uhr
- SID
Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten hat die Übertragung der Handball-WM auf der Internetseite der DKB beanstandet.
Stuttgart (SID) - Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten hat die Übertragung der Handball-WM auf der Internetseite des Sponsors DKB beanstandet. Die Kommission stellte auf einer Sitzung am Dienstag in Stuttgart fest, dass es für den Livestream einer rundfunkrechtlichen Zulassung bedurft hätte.
Die ZAK widerspricht damit der Einschätzung der DKB, die ihr Projekt als anmelde- und zulassungsfreies Telemedium dargestellt hatte. "Dieser Fall endet nur deshalb mit einer Beanstandung, weil es ein außergewöhnlicher Einzelfall ist. In einem Wiederholungsfall muss damit gerechnet werden, dass ein Angebot schon im Vorfeld untersagt wird", sagte der ZAK-Vorsitzende Siegfried Schneider und ergänzte: "Angesichts der zunehmenden Fälle von rundfunkähnlichen Internet-Streamingangeboten wird sich die ZAK in kommenden Fachausschüssen und Sitzungen verstärkt mit diesem Themenkomplex befassen. Hier wird es gegebenenfalls auch neue Regelungen geben müssen."
Die Dachorganisation der 14 Landesmedienanstalten hatte bereits vor WM-Beginn mitgeteilt, dass die Ausstrahlung nur aufgrund "der besonderen und außergewöhnlichen Einzelfallsituation" geduldet werde. Über sechs Millionen Handball-Fans haben sich die Spiele der WM in Frankreich im DKB-Livestream angeschaut. Die DKB, Titelsponsor der Handball-Bundesliga, hatte sich die Rechte an Livebildern von der WM gesichert, da sich Rechteinhaber beIn Sports weder mit öffentlich-rechtlichen noch mit anderen Fernsehsendern in Deutschland einigen konnte.