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Siebenmeter-Problem: Handballer "schieben keine Panik"
Zwei aus sieben - die bisherige Siebenmeterquote der deutschen Handballer bei der WM in Dänemark lässt zu wünschen übrig. Wer das Problem lösen kann? Bundestrainer Alfred Gislason fahndet vor dem Hauptrundenstart gegen Dänemark am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) fieberhaft nach geeigneten Kandidaten. "Wir haben ja nur diese Spieler", sagte Gislason und fügte mit einem Augenzwinkern an: "Die Torhüter kommen nicht infrage."
Der Isländer weiß: Durch die Fahrlässigkeiten machte sich sein Team das Leben in den Vorrundenspielen gegen die Schweiz (31:29) und Tschechien (29:22) teilweise sehr schwer. Fünf verschiedene Spieler traten in den beiden Partien zum Strafwurf an, es trafen aber nur Juri Knorr (1 Tor/2 Versuche) und Renars Uscins (1/1). Lukas Zerbe (0/2), Timo Kastening und Marko Grgic (beide 0/1) scheiterten. "Die Quote von allen ist ein bisschen ausbaufähig", sagte Gislason.
Extraschichten zum Üben sind aber nicht geplant. Zwar seien Siebenmeter auch "eine Frage von Training", berichtete Co-Trainer Erik Wudtke am Montag bei einem Medientermin im deutschen Teamquartier in Silkeborg, man werde daran aber "nicht mehr" arbeiten als in den bisherigen Einheiten. Manchmal hätten die deutschen Spieler auch "ein bisschen Pech" gehabt. "Ich glaube, dass die Wurftechnik und Wurfentscheidung oft die richtigen gewesen sind. Wir werden da keine Panik schieben", sagte Wudtke.
Bei der WM 2023 in Polen und Schweden hatte Deutschland in Knorr noch einen festen Schützen vom Siebenmeterstrich - und der machte seine Aufgabe sehr gut. 23 von 25 Strafwürfen brachte der Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen damals im Tor unter. Seit den Sommerspielen im Vorjahr wird die Last auf mehrere Schultern verteilt - auch um Knorr zu entlasten.