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Anschieber-Streit: Lochner will "Strich drunter" machen
Eine Plauderei am Buffet, eine lockeres Miteinander auf dem Podium: Die beiden großen deutschen Bob-Rivalen Francesco Friedrich und Johannes Lochner schienen wieder versöhnt. Der Streit um Friedrichs angeblichen Abwerbeversuch von Lochners Top-Anschieber Georg Fleischhauer? Für Lochner kein Thema mehr, wie er im Rahmen der Saisoneröffnung des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) in Winterberg erklärte.
"So, wie es jetzt ausgegangen ist, können wir auch gut einen Strich darunter machen - und dann wird es auf jeden Fall wieder spannend im Winter", sagte Lochner auf der Pressekonferenz. Im Gespräch mit dem SID erlaubte er sich dann doch noch eine Spitze. Mit Fleischhauer werde er "den Franz jetzt auf jeden Fall ärgern können. Er kriegt das noch zurück."
Anfang Oktober hatte Lochner schwere Vorwürfe gegen Dominator Friedrich erhoben und ihm "unverschämtes" Verhalten vorgeworfen - obwohl Fleischhauer ihm letztlich ja erhalten geblieben war. Von Friedrich war ein zustimmendes Nicken während Lochners Ausführungen in Winterberg nun allerdings nicht zu erkennen - auch eine klare verbale Zustimmung blieb danach aus. Stattdessen war der Rekordweltmeister erneut bemüht, noch einmal sein Handeln zu erklären.
Der von Lochner verurteilte Austausch mit Fleischhauer sei lediglich "ein Perspektivgespräch" gewesen, in dem es um die Frage ging, ob Lochner überhaupt weiter mache. Als dessen Entscheidung für eine Fortsetzung seiner Karriere gefallen war, sei ohnehin alles "klar" gewesen, so Friedrich weiter: "Und dann hat das gepasst. Und dann sind alle damit zufrieden."
Bundestrainer Rene Spies bereitete der öffentlich ausgetragene Zwist seiner beiden Top-Athleten derweil keine Kopfschmerzen, wie er dem SID verriet - im Gegenteil. "Es ist keine neue Situation, dass es Rivalität gibt. Und Rivalität führt immer zu einer hohen Motivation. Das ist, denke ich, für alle okay und gut."