Sport Allgemein
Beucher appelliert wegen nötiger Entlassungen an Politik
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) sieht die durch Haushaltskürzungen bedingten Entlassungen von Trainern zum Jahresende extrem kritisch. "Stellt euch die Motivation von einem Trainer vor, wenn er aus notwendiger Fürsorgepflicht von uns die Mitteilung erhält, dass er sich beim Arbeitsamt melden muss, weil wir nicht wissen, ob wir ihn finanzieren können", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher zum Abschluss der Paralympics in Paris.
Der Verband hatte "mehr als zehn Trainer" von insgesamt rund 50 eine entsprechende Mitteilung schicken müssen, weil 600.000 bis 700.000 Euro im Bundeshaushalt fehlen, hatte Chef de Mission Karl Quade der Sportschau erzählt. "Es ist ein Problem für die Professionalisierung unseres Sports", betonte Beucher: "Wir können uns mittelfristig nur unter den führenden Nationen bewegen, wenn sich die Finanzstrukturen ändern."
Unter anderem ist die in Paris medaillenstärkste Sportart Schwimmen betroffen. Stand jetzt müssen der Bundestrainer Diagnostik sowie die Bundestrainerin für den Nachwuchs zum Jahresende gehen. Das mache ihr "schon Sorgen", sagte Cheftrainerin Ute Schinkitz. Man werde auf jeden Fall noch an "Stellschrauben" drehen müssen, sagte Beucher: "Karl Quade und ich werden das parlamentarische Verfahren begleiten."
Nach aktuellem Stand gebe es in Sachen Haushaltserhöhung für den Behindertensport "keine Zusagen", betonte Quade: "Ich habe das Thema mal angeschnitten. Das war ein Aufschlag hier mal und hat sicher zu einigen Diskussionen in den Räumen in Berlin geführt." Doch im Haushalt gehe "es ein bisschen anders zu". Deshalb rechne er nicht mit einer schnellen Entscheidung.