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Wintersport

Das Lauberhorn bebt: Odermatt siegt vor van Allmen

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© AFP/SID/FABRICE COFFRINI

Die Skirennläufer aus der Schweiz haben bei ihrem Heimspiel in Wengen das Lauberhorn zum Beben gebracht. Superstar Marco Odermatt siegte auf der längsten Abfahrtsstrecke im Weltcup mit Rekordzeit vor seinem Mannschaftskollegen Franjo van Allmen, der am Vortag den Super-G gewonnen hatte. Es war im vierten Abfahrtsrennen der Saison der vierte Schweizer Doppelsieg - und der erste am Lauberhorn. Die 40.000 Zuschauer am Berg und im Ziel sahen allerdings auch zwei schwere Unfälle.

Gesamtweltcupsieger Odermatt, am Vortag im Super-G Siebter, benötigte für die 4450 Meter lange Strecke, auf der Geschwindigkeiten von mehr als 150 km/h erreicht werden, 2:22,58 Minuten. Van Allmen lag 0,37 Sekunden zurück. Rang drei belegte der erneut starke Slowene Miha Hrobat (+0,57). Insgesamt blieben elf Starter unter dem bisherigen Streckenrekord von Kristian Ghedina aus Italien aus dem Jahr 1997 (2:24,23).

Romed Baumann (Kiefersfelden) rutschte aus und verfehlte ein Tor, Luis Vogt (Garmisch) holte mit Startnummer 43 als 28. (+2,92) immerhin noch Weltcup-Punkte. Am Sonntag findet der Slalom mit Hoffnungsträger Linus Straßer (München) statt (10.15/13.15).

Für Odermatt, der unmittelbar nach der Zieldurchfahrt mit "Odi, Odi"-Sprechchören gefeiert wurde, war es der dritte Triumph am Lauberhorn nach seinen beiden Siegen im Vorjahr, er zog damit gleich mit Landsmann Beat Feuz und Österreichs Ski-Kaiser Franz Klammer. "Es ist ein Traumtag", sagte Odermatt und ergänzte in der ARD: "Für jeden Schweizer ist es ein Traum hier zu fahren, wenn man das Rennen auch noch gewinnen darf, das sind große Emotionen."

Die extremen Herausforderungen der kraftraubenden Strecke wurden unter anderem einem der Routiniers zum Verhängnis. Kurz vor der Zielkurve nach knapp 4400 Metern wurde der mit Nummer acht gestartete Österreicher Vincent Kriechmayr an einer im Schatten liegenden Welle ausgehoben, er flog ins Fangnetz. In den Zielraum konnte der Doppel-Weltmeister von 2021 selbst fahren, verließ ihn aber offenbar wegen einer Verletzung am rechten Knie gestützt von Betreuern.

Kriechmayr wurde aus dem Zielraum mit dem Hubschrauber ausgeflogen, Blaise Giezendanner musste ebenfalls mit einem Helikopter direkt von der Strecke abtransportiert werden. Der Franzose war schwer gestützt und ins Fangnetz entlang der Strecke geflogen.

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