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Gewichtheben-EM: BVDG-Team startet in Mission LA 2028
Die Motivation ist groß, das Ziel klar formuliert: Die deutschen Gewichtheberinnen und Gewichtheber starten bei den Europameisterschaften in Chisinau in ihre Mission LA 2028. Nach dem kollektiven Verpassen der Olympischen Spiele in Paris will die Mannschaft des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG) bei den Wettkämpfen in Moldau die nächsten Schritte in der Entwicklung gehen - und dabei die eine oder andere Medaille abräumen.
Angeführt wird das junge Team von Roberto Gutu, der im Dezember im Reißen in der Klasse bis 73 kg WM-Bronze gewann und damit für mächtig Aufwind im deutschen Lager sorgte. "Ich habe es schon gespürt, vor allem bei den jüngeren Athletinnen und Athleten", sagte der 25-Jährige, der als erster deutscher Gewichtheber seit Matthias Steiner 2010 in Antalya eine WM-Medaille holte, dem SID: "Man merkt, dass manche durch meinen Erfolg motivierter sind und selbst mehr Antrieb haben, Medaillen zu gewinnen."
Auch die Verantwortlichen spüren den frischen Wind. "Das war notwendig", erklärte BVDG-Präsident Florian Sperl. Für Michael Vater, seit dem 1. April Sportdirektor, habe der Erfolg Gutus "signalisiert, dass wir Gewichtheben können". In Euphorie will dieser aber trotzdem nicht verfallen: "Wir haben ein junges Team, aber der Weg ist sehr weit."
Neben Gutu, der am Mittwoch (15 Uhr MEZ) in Chisinau auf der Bühne steht, sind aus deutscher Sicht Raphael Friedrich, Lucas Müller, Lisa Marie Schweizer, Kiara Klug und Sabine Kusterer in Moldau dabei. "Es ist schon das persönliche Ziel, sich eine Medaille zu schnappen", sagte Gutu, der aber auch betonte, dass die Konkurrenz auf jeden Fall "nicht schwächer als bei der WM" sei.
Der Verband legt den Fokus nicht auf eine bestimmte Anzahl gewonnener Medaillen. Der Sprung von Europa zur Welt und der notwendigen Qualifikation für die Olympischen Spiele sei schließlich "doch noch ein großer Schritt. Wir wollen aber beginnen, in diese Richtung zu gehen", sagte Sportdirektor Vater und ergänzte: "Im Vordergrund steht, dass wir Paris nicht wiederholen dürfen. Wir müssen es schaffen, wieder zu den Spielen zu fahren. Da gehören wir hin."