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Hockey: Sportdirektor erklärt Gründe für Altenburg-Rücktritt
Martin Schultze, Sportdirektor des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), hat die Hintergründe des Rücktritts von Frauen-Bundestrainer Valentin Altenburg erläutert. "Vali ist vor einigen Tagen mit dem Gedanken auf mich zugekommen, dass ein neuer Impuls aus seiner Sicht wichtig und sinnvoll wäre nach seinen Gesprächen mit Mannschaft und Staff als Nachbereitung von Olympia", sagte Schultze dem SID.
In Paris war das deutsche Team bereits im Viertelfinale gescheitert. Am Mittwoch war dann der Rücktritt des früheren Männer-Trainers Altenburg in einer knappen Pressemitteilung bekannt gegeben worden. Er hatte das Frauenteam Anfang 2022 übernommen. Der Rücktritt des Trainers sei "natürlich überraschend" gewesen, sagte Schultze: "Aber es ist ja auch nichts ganz Neues in dem Job."
Die Beschwerde einer Nationalspielerin wegen angeblich "unangemessenen Verhaltens des Bundestrainers", über die am Freitag auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete, und die Schultze dem SID bestätigt hatte, habe derweil keine Rolle bei der "Neuausrichtung" des Verbandes gespielt.
"Die Beanstandung ist durch die dafür bei uns vorgesehenen Stellen gelaufen – das heißt durch 'Good Governance' unabhängig von Vorstand und Präsidium geprüft worden. Der Bericht ist zu dem Schluss gekommen, dass keine Verfehlungen vorliegen – und dass nicht gegen den Ethik-Code oder die Good-Governance-Richtlinien des DHB verstoßen wurde", sagte der 52-Jährige.
Man nehme solche Vorwürfe "natürlich sehr ernst", so Schultze weiter, sehe aber, "nachdem sich die Beanstandungen als unbegründet erwiesen haben, keinen weiteren Handlungsbedarf". "Ich befürchte, dass die entstandene Unruhe auch zu seinem Rücktritt beigetragen hat", sagte Schultze. Der Verband wolle auch in Zukunft mit Altenburg in anderer Funktion zusammenarbeiten, wie es in der Pressemitteilung des DHB zum Rückzug hieß.
In Paris hatte Altenburg für Aufsehen gesorgt, als er die erfahrene Spielerin Anne Schröder während einer Auszeit im Vorrundenspiel gegen Frankreich (5:1) verbal scharf anging. "Anne, halt jetzt die Fresse und komm her, das nervt mich, deine Körpersprache. Es ist schlecht von dir, jetzt reiß dich zusammen", schrie er gut hörbar für die Mikrofone. Nach der Partie waren Trainer und Spielerin bemüht, die Wogen zu glätten.
Für den Sportdirektor läuft indes die Nachfolgersuche auf Hochtouren. "Wir sind da auch schon recht weit vorgedrungen und hoffen, dass wir zeitnah eine Lösung präsentieren können", sagte Schultze: "Wir glauben, eine sehr gute Lösung zu haben und müssen jetzt noch die finalen Dinge klären."