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Höhenangst auf hoher See: Herrmann bei der Vendee Globe

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© AFP/SID/LOIC VENANCE

Wochenlang ganz allein auf hoher See, im täglichen Kampf mit Wellen und Wind - doch Boris Herrmann bekommt es bei der Vendee Globe noch mit einem ganz anderen Hindernis zu tun. Seine Höhenangst macht dem deutschen Extremsegler zu schaffen. Am Montag zwang ihn ein Schaden an der Takelage auf den 29 Meter hohen Mast seiner Jacht Malizia-Seaexplorer. Kneifen war keine Option.

"Unglücklicherweise sieht es danach aus, dass der Seegang einen Aufstieg erlaubt", teilte Herrmann seinem Team augenzwinkernd mit, "wer weiß: Vielleicht wird das ja eine spaßige Ablenkung."

Eine Videoaufnahme zeigte den Hamburger allerdings angespannt, Kaugummi kauend versuchte er, seine Nerven zu beruhigen. Zwei große Herausforderungen bringe diese Weltumsegelung für ihn mit, das hatte der 43-Jährige schon häufig erzählt: Die Einsamkeit im Nirgendwo - und seine Angst vor Höhe. Denn Reparaturen an der Jacht sind alternativlos und durchaus keine Seltenheit.

Am 57. Tag der Vendee Globe packte Herrmann nun also sein Werkzeug zusammen und kletterte den Mast hinauf. Die Aktion gelang, Herrmann schickte Selfies aus der Höhe an sein Team, "ich bin so erleichtert", teilte er später mit.

Herrmann befindet sich bereits im Südatlantik, der Zielhafen im französischen Les Sables-d'Olonne ist nicht mehr allzu weit entfernt. Der Deutsche liegt im Klassement auf Rang sechs mit Aussichten auf den vierten Platz. Ganz vorne hat mittlerweile der Franzose Charlie Dalin die Führung von seinem Landsmann Yoann Richomme übernommen. Beide liefern sich einen Zweikampf um den Sieg, Dalin hat 117 Seemeilen Vorsprung.

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