Wintersport
Hüttel will Skisprung-Planung "auf den Prüfstand" stellen
Erst Weltklasse, dann abgeschlagen: DSV-Sportdirektor Horst Hüttel hat wegen des erneuten Formabfalls der deutschen Skispringer für das Frühjahr eine gründliche Analyse angekündigt. "Wir müssen definitiv ein paar Sachen auf den Prüfstand stellen, wie wir eine Saison planen", sagte Hüttel kurz vor der WM in Trondheim.
Schon in der Saison 2023/24 war den DSV-Adlern nach gutem Start in der zweiten Saisonhälfte die Luft ausgegangen. "Das gibt mir natürlich zu denken. Das werden wir nach dem letzten Weltcup in Planica aufarbeiten", sagte Hüttel.
Das Problem vermutet der DSV-Funktionär eher im individuellen Bereich, auch wenn zuletzt die gesamte Mannschaft betroffen war. "Natürlich ist die Gefahr da, dass der eine den anderen mitzieht", sagte er: "Aber wir haben das schon nach der letzten Saison besprochen, da hat sich jeder an die eigene Nase gegriffen. Ich sehe das im individuellen Bereich, dass das passiert ist."
In den ersten acht Springen der laufenden Saison hatte immer ein Deutscher auf dem Podest gestanden, dabei sorgten Pius Paschke (5) und Andreas Wellinger (1) sogar für Siege. Seither ist in 15 Wettkämpfen kein weiterer Podiumsplatz hinzugekommen.
Für die anstehende WM hat Hüttel die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. "Wir brauchen wie ein Boxer Nehmerqualitäten. Wir glauben an das Positive - ansonsten könnten wir es sein lassen", sagte er.
Mut mache ihm der Blick in die Vergangenheit unter Bundestrainer Stefan Horngacher: "Steff ist das schon öfter gelungen. Vor den Weltmeisterschaften in Oberstdorf und Planica war das ähnlich, da waren wir weit weg von der Form - und dann ist es über den Beginn auf der Normalschanze gelungen. Darauf hoffe ich. Das ist immer ein bisschen unser Metier gewesen."
Die WM-Entscheidung der Männer auf der Normalschanze steht am Sonntag (17.00 Uhr) an. Die Frauen kämpfen bereits am Freitag (14.00 Uhr/beides ZDF und Eurosport) um Gold.