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Lustlos in Düsseldorf: Rückendeckung für Ovtcharov nach Kritik
Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov ist von seinem Klub TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell nach einem bizarren Bundesliga-Auftritt gegen Vorwürfe der Arbeitsverweigerung in Schutz genommen worden. "Wenn man das so sehen will... Für mich allerdings war er ausgelaugt und hat sich nach mehreren Schiedsrichter-Entscheidungen nicht mehr aufraffen können", meinte Fuldas Vereinschef Stefan Frauenholz auf SID-Anfrage zur Kritik an seinem Spitzenspieler.
Ovtcharov hatte am Donnerstag bei Fuldas 0:3 bei Meister Borussia Düsseldorf im entscheidenden Match gegen den Norweger Borgar Haug ohne Satzgewinn seine dritte Liga-Pleite in Folge kassiert. Dabei war dem 36-Jährigen in dem für die Play-off-Plätze wegweisenden Spiel zu Beginn seines Duells gleich zweimal ein Aufschlag abgezählt worden.
Anschließend wirkte Ovtcharov unter zunehmendem Raunen auf den Tribünen lustlos und sorgte durch unorthodoxe Armhaltungen beim Service für Irritationen. Fuldas Nummer 20 der Weltrangliste verspielte gegen seinen 79 Plätze tiefer notierten Gegner mehrfach Vorsprünge, verzichtete dennoch in einer Satzpause auf das Coaching und verschwand nach dem Match direkt in die Kabine.
Im Düsseldorfer Lager wollte Trainer Danny Heister das skurrile Verhalten des Ex-Borussen nicht als Hauptfaktor für Haugs ersten Saisonsieg gelten lassen: "Es ist nicht unsere Sache, wenn 'Dima' so auftritt."
Verärgerter waren manche Zuschauer nach dem Livestream der Begegnung. Im Online-Portal tt-news fragten sich enttäuschte Fans, ob es für Ovtcharov "ein Verbrechen ist, ihm Aufschläge abzuziehen". Andere beschrieben die Vorstellung als "Arbeitsverweigerung par excellence".
Darauf angesprochen bestätigte Frauenholz Erinnerungen an überzeugendere Spiele seiner Nummer eins: Dass man den Routinier schon kämpferischer gesehen habe, "stimmt schon", sagte der Klubboss. Zunächst durch die Hessen kolportierte Gesundheitsprobleme von Ovtcharov erwähnte er nicht.