Wintersport
Neureuther: "Es müssen Regeln her!"
Felix Neureuther fordert angesichts der Sturz- und Verletztenmisere im alpinen Skisport ein Umdenken. "Es müssen Regeln her", sagte der ARD-Experte am Rande der traditionsreichen Lauberhorn-Rennen in Wengen. Konkret schlug Neureuther vor, in den Speed-Disziplinen mit Einheitsanzügen die Geschwindigkeit zu reduzieren. Im Slalom und Riesenslalom könnte man über die Reglementierung der Skibreite "weniger Fliehkräfte" erreichen, bei den Frauen sei auch die Skilänge ein Thema.
Bei der WM im Februar in Saalbach soll es zur Sicherheitsfrage einen runden Tisch geben, eine weitere Runde ist beim Weltcup-Finale im März in Sun Valley geplant. "Aber auf die Schnelle kann man nichts ändern", sagte Neureuther und betonte: "Auf die nächste Saison hin muss definitiv was passieren, wir brauchen unsere Stars, wir brauchen unsere Gesichter."
Allein die Männer zählen im Speedbereich bereits 21 Verletzte seit Saisonstart. "Es ist nicht fünf vor zwölf, es ist fünf nach zwölf", sagte Renndirektor Markus Waldner in Wengen. Das Material sei "extrem ausgereizt, vielleicht haben wir die Grenze schon überschritten", sagte er und betonte: "Es muss wirklich was passieren, kurzfristig und langfristig. Wir müssen an jeder Schraube ein bisschen drehen."
Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier forderte in der ARD, die Fehler der Athleten müssten "verzeihbar" werden, das sei aktuell nicht der Fall. Wohin die Reise gehen könnte, ließ der österreichische Cheftrainer Marco Pfeifer beim Radiosender Ö1 durchblicken: Dickere Rennanzüge, ein Verbot der gefährlichen Carboneinlagen, Airbags nicht nur für den Rücken, sondern auch für den Kopf, und größere Skischuhe.