Wintersport
"Anderes Gesicht": Biathleten schöpfen Mut aus Einzel
Philipp Horn war nach seiner knapp verpassten ersten WM-Medaille hin- und hergerissen. "Der eine Schuss ärgert mich unfassbar, wenn ich dran denke, was hier los wäre, wenn ich einen Schuss mehr getroffen hätte", sagte der 30-Jährige nach dem Einzel: "Auf der anderen Seite: Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass ich bei einem WM-Rennen Siebter werde, hätte ich das wahrscheinlich unterschrieben. Mit ein bisschen Luft wird es wohl eher Zufriedenheit."
56,5 Sekunden fehlten Horn nach seiner insgesamt zweiten Strafminute beim letzten Schießen nach 20 Kilometern auf den drittplatzierten Franzosen Quentin Fillon Maillet. "Es ärgert mich unfassbar, weil es absolut drin gewesen wäre", sagte der 30-Jährige: "Sowohl der Liegend- als auch der Stehendfehler waren komplett unnötig. So ist es im Biathlon, das muss ich akzeptieren." Es sei "Fifty-Fifty" zwischen Enttäuschung und Zufriedenheit.
Das Team habe insgesamt "ein anderes Gesicht" als noch in Sprint oder Verfolgung gezeigt, urteilte Sportdirektor Felix Bitterling: "Klar haben wir insgesamt anderes vor und wollen bei der WM um die Medaillen laufen. Aber die Situation war nicht so ganz einfach." Er sei "fürs Erste ein bisschen zufrieden" und erkenne "einen Schritt in die richtige Richtung" mit Blick auf die Staffel am Samstag (15.05 Uhr/ARD und Eurosport).
Für die Gesamtbewertung der Männer-Leistung in dieser Saison werde dieser Teamwettbewerb "unfassbar wichtig", betonte Horn: "Wir sind weit weg von unseren eigenen Erwartungen. So eine Staffelmedaille kann alles aufhübschen, dann vergisst die Öffentlichkeit ganz schnell viele schlechte Ergebnisse und es zählt nur noch diese Medaille." Auch wenn die Zeichen derzeit "nicht so gut" stünden, sehe er das DSV-Quartett als "Medaillenkandidat".