Wintersport
"Bauchklatscher" statt Podest: Carl stürzt in Falun
Skilanglauf-Olympiasiegerin Victoria Carl hat nach einem Missgeschick den durchaus möglichen zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere verpasst. Im letzten Rennen vor der WM in Trondheim war die Thüringerin in Falun in der letzten Runde des Freistil-Massenstarts über 20 km in einer kleinen Spitzengruppe unterwegs, stürzte dann aber wohl ohne Fremdeinwirkung. Carl verlor den Anschluss, musste einen Stock tauschen und wurde Fünfte.
"Keine Ahnung, was da passiert ist. Ich habe einen Bauchklatscher gemacht", sagte Carl im ZDF: "Auf jeden Fall habe ich ein Riesenloch in einem Ski. Ich weiß nicht, ob ich mir selber einen Stock draufgestellt habe, weil ich koordinativ müde war. Ich habe alles gegeben, aber wenn die da vorne Vollgas geben, ist es schwer."
Dennoch stellte Carl rund anderthalb Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in Norwegen (26. Februar bis 9. März) ihre starke Form unter Beweis. Am Samstag war sie über 10 km Klassik beim Heimsieg der Schwedin Ebba Andersson Dritte geworden und hatte den zweiten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung zurückerobert.
Den Sieg bei der WM-Generalprobe am Sonntag sicherte sich die Weltcupführende Jessie Diggins aus den USA vor Heidi Weng (Norwegen/+0,7 Sekunden) und Andersson (+0,8). Carl erreichte völlig entkräftet mit 27,2 Sekunden Rückstand das Ziel. Als Siebte (+45,7 Sekunden) lief Pia Fink ein ganz starkes Rennen und empfahl sich für die WM-Staffel.
Norwegens Topstar Therese Johaug hatte auf die Reise nach Schweden kurzfristig verzichtet. Auch Katharina Hennig, die mit Carl 2022 in Peking olympisches Gold im Teamsprint geholt hatte, war nach Platz sechs im Zehner aus Vorsichtsgründen nicht zum Massenstart angetreten. Die Oberwiesenthalerin laboriert an leichten Problemen am Iliosakralgelenk.
In Falun finden 2027 die übernächsten Nordischen Ski-Weltmeisterschaften statt - nur zwölf Jahre nach der bislang letzten Ausrichtung durch die Bergbaustadt.