Wintersport
Riiber gewinnt nach Rücktritts-Ankündigung - Schmid Fünfter
Kombinierer-König Jarl Magnus Riiber hat nur zwei Tage nach seiner Rücktritts-Ankündigung seine Extraklasse unter Beweis gestellt. Der Titelverteidiger aus Norwegen feierte zum Auftakt des dreitägigen Seefeld-Triples überlegen seinen 77. Weltcupsieg. Bester Deutscher war der WM-Zweite Julian Schmid als Fünfter.
"Ich war gestern ein bisschen müde nach meinem Statement, aber jetzt fühle ich mich großartig", sagte Rekordweltmeister Riiber, der vor Ex-Weltmeister Johannes Lamparter gewann. "Jarl war heute unschlagbar", sagte der Österreicher: "Er ist der König, ohne Worte. Gratulation."
Riiber hatte am Mittwoch verkündet, wegen einer Morbus-Crohn-Erkrankung zum Saisonende aufzuhören. Bis dahin wolle er aber alles mitnehmen - in Tirol fing der 27-Jährige damit eindrucksvoll an. Im Massenstart-Wettbewerb führte er schon nach dem Langlauf, ehe er in seiner Paradedisziplin Skispringen mit einem Flug auf 109,0 m den Sieg vor Lamparter und Jens Luraas Oftebro (Norwegen) sicherte.
Riiber kann das dreitägige Triple zum insgesamt vierten Mal gewinnen, damit würde er den Rekord seines einstigen Vorbilds Eric Frenzel einstellen. "Jarl ist einer der größten Kombinierer der Geschichte, wenn nicht sogar der größte", sagte Frenzel am Freitag in der ARD: "Man kann nur den Hut vor seiner Karriere ziehen, ich wünsche ihm auf seinem Weg alles Gute."
Die DSV-Kombinierer blieben ohne Podest: Hinter Schmid landete Olympiasieger Vinzenz Geiger auf dem siebten Rang. Manuel Faißt (9.) und Routinier Johannes Rydzek (10.) landeten ebenfalls in den Top Ten. "Es war ein sehr solider Wettkampf unserer Jungs", sagte Cheftrainer Frenzel.
Erstmals beim Triple dabei sind auch die Frauen, die WM-Zweite Nathalie Armbruster überzeugte zum Auftakt mit Rang drei. Die 19 Jahre alte Vizeweltmeisterin musste sich einzig Seriensiegerin Ida Marie Hagen und Doppel-Weltmeisterin Gyda Westvold Hansen (beide Norwegen) geschlagen geben.
"Das ist megacool, und das beim ersten legendären Triple. Ich bin total glücklich", sagte Armbruster in der ARD: "Das ist ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Hoffentlich klappt es auch irgendwann mit Olympia."
Anders als in den vergangenen Jahren nehmen die Startenden ihre Zeitvorsprünge mit in den nächsten Tag. Am Samstag stehen jeweils Compact-Rennen auf dem Programm, die Entscheidung im Kampf um die Triple-Trophäen fällt am Sonntag im klassischen Gundersen-Format.