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Saarbrücken im Halbfinale unter Druck: "Aufgeben keine Option"
Patrick Franziska macht sich keine Illusionen. "Unsere Ausgangslage ist schwierig", meint der Tischtennis-Weltranglistenachte vor dem zweiten Play-off im Bundesliga-Halbfinale mit dem 1. FC Saarbrücken-TT gegen TTF Liebherr Ochsenhausen, "aber sie ist auch klar: Nur ein Sieg hilft uns - und Aufgeben ist keine Option."
Ob der Kampfeswillen des Champions-League-Siegers mit dem Rücken zur Wand am Sonntag (16.00 Uhr/Dyn) wieder einmal zumindest für ein Entscheidungsspiel reicht? Franziska und Co. haben schließlich nicht nur den Auftakt der Best-of-three-Serie gegen das Team des frisch gekürten und am Saisonende scheidenden Weltcupsiegers Hugo Calderano deutlich mit 0:3 verloren. Schon im bisherigen Saisonverlauf mussten sich die Blau-Schwarzen den Oberschwaben in beiden Punktspielen und vor allem zu Jahresbeginn auch im Pokalfinale geschlagen geben.
"Wir hatten die ganze Saison Probleme, nicht nur mit Ochsenhausen. Wir haben etwas am Schuh hängen, was alles schwieriger macht", versucht sich Franziska an einer Einordnung der bisher ungewohnt mäßigen Statistik.
Die "Do or die"-Situation sieht der Nationalspieler mit Blick auf die Last-Minute-Qualifikation für die Play-offs nicht als eindeutigen Nachteil: "Ochsenhausen hat mit dieser Mannschaft auch nur noch dieses Jahr eine Chance auf die Meisterschaft. Das kann auch Druck bedeuten. Wir dagegen spielen schon die ganze Saison ums Überleben."
Saarbrücken würde nicht als erster Champions-League-Sieger aus Deutschland im Jahr nach dem europäischen Triumph das Bundesliga-Finale verpassen. Vor allem der deutsche Rekordgewinner Timo Boll (sieben Champions-League-Siege) kennt das: Vor seinem Wechsel zu Borussia Düsseldorf scheiterte das Idol 2006 und 2007 noch mit dem TTV Gönnern sogar schon in der Hauptrunde, und Bolls Borussen schieden vor sechs Jahren im Meisterschaftsrennen auch schon im Halbfinale aus.
Ein vorzeitiger K.o. in der Bundesliga, in der Düsseldorf und der TSV Bad Königshofen (Play-off-Stand: 1:0) um den zweiten Platz im Finale (15. Juni) kämpfen, würde für Saarbrücken nach sechs Endspielteilnahmen in Serie allerdings noch nicht das Saisonende bedeuten: Ende Mai ist Franziskas Klub in der Champions League Gastgeber der Final-Four-Endrunde.