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Segeln: Herrmann kurz vor dem Ziel
Nach 80 Tagen auf hoher See wird Boris Herrmann am Mittwochabend im Ziel der Vendee Globe erwartet. Laut der Veranstalter der Einhandregatta könnte der 43 Jahre alte Wahl-Hamburger das enorm aufreibende Rennen mit seiner Malizia-Seaexplorer zwischen 20 und 22 Uhr abschließen. Am frühen Nachmittag hatte der Zwölfte des Klassements noch knapp 90 Seemeilen vor sich.
Ob Herrmann allerdings in den Kanal zum Hafen von Les Sables d'Olonne an der französischen Atlantikküste fahren und dort anlegen kann, ist noch unklar. Noch immer fordern hohe Wellen die volle Konzentration des deutsches Segler, der am 10. November mit großen Ambitionen gestartet war.
In dem Wettstreit mit 39 gestarteten Kontrahenten war es für Herrmann, der das Rennen 2021 als Fünfter abschloss, nicht nach Wunsch gelaufen. Spätestens Mitte Januar, nach der Kollision mit einem "unbekannten Objekt oder Tier" vor der Nordostküste Brasiliens, hatte Herrmann nach dem Bruch seines Backbordfoils die Hoffnung auf eine Topplatzierung aufgeben müssen.
Als sich der Franzose Charlie Dalin am 14. Januar in neuer Rekordzeit von 64 Tagen, 19 Stunden und 22 Minuten zum Sieger kürte, hatte Herrmann gerade den Äquator passiert. Dennoch bleibt das erneute erfolgreiche Bestehen der Herausforderung Vendee Globe eine außergewöhnliche Leistung.