Wintersport
Skilanglauf: Carl verliert Platz zwei im Gesamtweltcup
Skilanglauf-Olympiasiegerin Victoria Carl hat im Kampf um die beste Platzierung einer deutschen Läuferin in der Geschichte des Gesamtweltcups einen Rückschlag erlitten. Im Schweizer Engadin musste sich die 29-Jährige aus Zella-Mehlis am Sonntag im Massenstartrennen über 20 km im freien Stil mit Platz zwölf begnügen und verlor ihren zweiten Rang in der Gesamtwertung.
Einen Monat vor Beginn der WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) siegte die Norwegerin Astrid Öyre Slind und überholte Carl im Weltcup. Die deutsche Topläuferin hatte im Ziel 56,5 Sekunden Rückstand auf Slind. Carl, die zuletzt in Les Rousses als Zweite erstmals im WM-Winter auf das Podest gelaufen war, hatte schon am Samstag an Boden verloren, als sie in der Sprint-Qualifikation ausgeschieden war.
Mit Platz fünf über 20 km festigte die US-Amerikanerin Jessie Diggins die Führung im Gesamtweltcup. Die viertplatzierte Norwegerin Therese Johaug, die Carl nun im Nacken sitzt, war im Engadin nicht am Start.
Katharina Hennig, die mit Carl 2022 bei den Winterspielen in Peking Teamsprint-Gold geholt hatte, fehlte ebenfalls. Sie legt im Hinblick auf die WM eine Trainingspause ein. Eine solche wird auch Carl in den kommenden Woche nehmen und auf die Rennen im italienischen Cogne verzichten.
Seit Einführung des Weltcups in der Saison 1979/80 landete noch keine deutsche Läuferin unter den besten drei der Abschlusswertung. Evi Sachenbacher-Stehle war zweimal Vierte (2002/03 und 2005/06). Deutsche Männer hatten durch René Sommerfeldt (2003/04), Axel Teichmann (2004/05) und Tobias Angerer (2005/06 und 2006/07) viermal in Folge die große Kristallkugel gewonnen.
Im Männer-Rennen war zuvor am Sonntag Friedrich Moch (Isny) auf Platz 13 gelaufen, ein besseres Ergebnis verhinderte ein Stockbruch. Der Tour-de-Ski-Zweite des Vorjahres lag 35 Sekunden hinter Johannes Hösflot Kläbo, der bei seinem 94. Weltcupsieg einen norwegischen Sechsfach-Triumph anführte.