Sport Allgemein
Sport fordert "Bundesmilliarde" für Infrastruktur
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und seine Mitgliedsverbände fordern anlässlich der Koalitionsverhandlungen von den möglichen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD ein "klares Bekenntnis zur Förderung der Sportinfrastruktur". Aus Sicht des organisierten Sports bedürfe es "dringend eines langfristigen Förderprogramms mit jährlich mindestens einer Milliarde Euro als Investitionssumme in die Sportinfrastruktur (Bundesmilliarde), ergänzend zu den im geplanten Sondervermögen vorgesehenen Mitteln für Länder und Kommunen", hieß es in einem Schreiben am Sonntag.
"Ein neuer Sportplatz, ein saniertes Schwimmbad, ein renoviertes Vereinsheim, ausreichend und ausgebildete Übungsleiter*innen und Engagierte bedeuten konkrete und sichtbare Fortschritte für unser Land und insbesondere unsere 86.000 Sportvereine. Das kommt bei den Menschen vor Ort an und sorgt für Optimismus", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert und fügte hinzu: "Wir benötigen von der nächsten Bundesregierung jetzt dieses Signal des Aufbruchs, um unser Land zukunftsfähig aufzustellen."
Jürgen Scholz, Sprecher der Konferenz der Landessportbünde und Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg, stellte die Bedeutung des Sports für den "gesellschaftlichen Zusammenhalt" heraus. "Sportstätten sind ein wesentlicher Teil der Sportinfrastruktur. Sie sind mehr als nur Gebäude – Turnhallen und Schwimmbäder, sie sind auch Treffpunkte für Menschen jeder Generation und Herkunft", sagte Scholz und verwies auch auf die Bedeutung der Sportstätten für den Schulsport.
Der Stellungnahme schlossen sich auch Andreas Michelmann als Vertreter der Spitzenverbände im DOSB und Barbara Oettinger als Sprecherin der Verbände mit besonderen Aufgaben an. Der gemeinsame Aufruf endet mit den Worten: "Der DOSB und seine Mitgliedsorganisationen appellieren an die Entscheidungsträger*innen auf Bundesebene, die Koalitionsverhandlungen zu nutzen, um – im wahrsten Sinne des Wortes – den Grundstein für die sportliche Zukunft unseres Landes jetzt zu legen!"
Seit Donnerstag verhandeln CDU/CSU und SPD in 16 Arbeitsgruppen über eine mögliche Koalition im Bund. In der Gruppe "Kommunen, Sport, Ehrenamt" sitzen Christina Stumpp (CDU), Stephan Mayer (CSU) und Thorsten Kornblum (SPD). Der DOSB kritisiert schon länger einen Investitionsstau in der Sportinfrastruktur, im vergangenen Jahr hatte er einen Sanierungsbedarf in Höhe von mindestens 31 Milliarden Euro ausgemacht und die Situation als "besorgniserregend" bezeichnet.