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Trump unterzeichnet Verbot für Transgender-Athleten

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© AFP/GETTY IMAGES/SID/ANNA MONEYMAKER

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, das Transgender-Athletinnen in den USA die Teilnahme an Wettkämpfen in weiblichen Sportkategorien verbietet. "Mit diesem Erlass ist der Krieg gegen den Frauensport beendet", sagte der 78-Jährige am Mittwoch im Weißen Haus. Die Anordnung, die sofort in Kraft tritt, betrifft vor allem den Highschool-, Universitäts- und Breitensport.

Nach Angaben von Vertretern des Weißen Hauses ermächtige die Anordnung das Bildungsministerium zu untersuchen, wie die Schulen "Titel IX" umsetzen. Dabei handelt es sich um ein Gesetz, das die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in staatlich finanzierten Bildungsprogrammen verbietet. "Wenn sie zulassen, dass Männer Frauensportmannschaften übernehmen oder in ihre Umkleideräume eindringen, werden sie wegen Verstößen gegen 'Titel IX' untersucht und riskieren ihre Bundesfinanzierung", sagte Trump.

Ein Beamter der Regierung sagte, die USA würden alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass Transgender-Athleten bei Wettbewerben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die auf amerikanischem Boden stattfinden, gegen weibliche Athleten antreten. Dabei bestätigte Trump, dass die Anordnung auch für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles gelten würde.

"In Los Angeles 2028 wird meine Regierung nicht tatenlos dabei zusehen, wie Männer Sportlerinnen schlagen", sagte Trump und wiederholte seine unbelegte Behauptung, die Algerierin Imane Khelif, die in Paris Olympiagold im Boxen gewonnen hatte, sei ein Mann. Trump sagte, Visumanträge von Männern, "die versuchen, unter betrügerischer Absicht in die Vereinigten Staaten einzureisen und sich dabei als weibliche Sportlerinnen ausgeben", würden abgelehnt.

Bereits im Wahlkampf hatte Trump oft vom "Transgender-Wahn" gesprochen und seine Rivalin Kamala Harris für die Unterstützung der LGBTQ-Gemeinschaft angegriffen. Nach seinem Amtsantritt am 20. Januar erließ er etliche Dekrete, mit denen er die Rechte der Community schwächte. Trumps Erlass für den Sport kommt kurz nach einem Gesetzentwurf der Republikaner, der im Januar im Repräsentantenhaus verabschiedet worden war und die Teilnahme von Transgender-Athletinnen am Hochschulsport für Frauen stark einschränkt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte den Erlass, der juristisch überprüft werden kann, als "einen weiteren grausamen Angriff auf Transgender-Personen". Die National Collegiate Athletic Association (NCAA), die für die Organisation der Sportwettkämpfe vieler Colleges und Universitäten in den USA zuständig ist, begrüßte die Anordnung dagegen als "klaren, nationalen Standard", der den "Flickenteppich" aus "widersprüchlichen Landesgesetzen und Gerichtsentscheidungen" ablöse. Sie wolle den Erlass "in den kommenden Tagen" umsetzen.

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