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Turnen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ehemaligen Trainer

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© IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel/SID/IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Vor dem Hintergrund der jüngst erhobenen Vorwürfe ehemaliger Turnerinnen zu mutmaßlichen Missständen am Kunst-Turn-Forum Stuttgart hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Nötigung in mehreren Fällen eingeleitet. Dieses richte sich "gegen einen Beschuldigten, der vormals als Trainer am Kunst-Turn-Forum Stuttgart tätig war", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt Baden-Württemberg.

Am Donnerstag sei es im Zuge dessen zu "Durchsuchungsmaßnahmen in mehreren Objekten" gekommen: "Hierbei wurden Unterlagen sichergestellt, die nun ausgewertet werden." Ehemalige und aktive Turnerinnen sowie Personen, die "sachdienliche Hinweise" geben können, werden gebeten, sich beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg zu melden.

Das laufende Ermittlungsverfahren richte sich "nicht gegen den STB und auch nicht gegen Verantwortliche des STB. Von dem Verfahren betroffen ist eine andere Person", teilte der Schwäbische Turnerbund mit. Der STB unterstütze "die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart und hat sich ihr bislang gegenüber kooperativ gezeigt. Diese Kooperation wird der STB fortsetzen, der die strafrechtliche Aufarbeitung des in Rede stehenden Komplexes ausdrücklich begrüßt."

Auch der Deutsche Turner-Bund (DTB) erklärte, dass weder der Verband noch Verantwortliche des DTB "Beschuldigte des laufenden Ermittlungsverfahrens" seien. Es sei "folgerichtig, dass die Staatsanwaltschaft bei ihrer Prüfung des im Raum stehenden Stuttgarter Sachverhalts alle verfügbaren Informationen berücksichtigt, also auch die dem DTB vorliegende Informationslage".

Auch in Absprache mit der Staatsanwaltschaft werde der DTB die bereits eingeleitete "unabhängige anwaltliche Untersuchung der das Kunst-Turn-Forum Stuttgart betreffenden Vorwürfe fortsetzen". Hieran werde sich eine weitergehende Aufarbeitung durch einen Expertenrat anschließen. Der DTB erklärte weiter: "Soweit die gewonnenen Erkenntnisse dies rechtfertigen, sind die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen. Dies gilt auch für etwaige personelle Konsequenzen."

Kurz vor dem Jahreswechsel hatten mehrere zumeist zurückgetretene Auswahl-Turnerinnen schwerwiegende Vorwürfe gegen die Arbeit am Bundesstützpunkt in Stuttgart erhoben, unter anderem beklagten sie "systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch".

Der DTB kündigte daraufhin eine externe und unabhängige Klärung an und beauftragte eine Frankfurter Kanzlei "mit der umgehenden Untersuchung der Vorwürfe". Der STB hatte Ende Januar die Zusammenarbeit mit einer Trainerin und einem Trainer beendet. Diese waren zuvor vorläufig freigestellt worden.

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