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Vorwürfe: Zwei Turn-Trainer müssen gehen
Nach den schwerwiegenden Vorwürfen von Spitzenathletinnen wegen Fehlverhaltens am Bundesstützpunkt in Stuttgart beendet der Schwäbische Turnerbund (STB) offenbar die Zusammenarbeit mit einer Trainerin und einem Trainer. "Alles, was ich bestätigen kann, ist, dass wir nachhaltige personelle Konsequenzen gezogen haben", sagte Matthias Ranke, Vize-Präsident Geschäftsführung des STB, dem SWR - ohne Namen zu nennen.
Nach SWR-Informationen ist von den Veränderungen auch die Top-Athletin Helen Kevric betroffen, die 16-Jährige war bei den Olympischen Spielen in Paris Sechste am Stufenbarren und Achte im Mehrkampf geworden.
"Wir versuchen das Training für die Gruppe in der Form mit unseren Trainern, die hier sind, über die Bühne zu bringen. Das ist natürlich eine teiloptimale Lösung, das ist klar, aber es ist ja nur für kurze Zeit", sagte Ranke: "Wir sind mit dem DTB im Gespräch darüber, wie wir das nachhaltig umsetzen können". Ende Mai steht die Heim-EM in Leipzig an. "Ich gehe davon aus, dass wir spätestens Ende der Woche, Anfang nächster Woche dazu etwas sagen können", sagte Ranke.
Kurz vor dem Jahreswechsel hatten mehrere zumeist zurückgetretene Auswahl-Turnerinnen schwerwiegende Vorwürfe gegen die Arbeit am Bundesstützpunkt in Stuttgart erhoben, unter anderem beklagten sie "systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch".
Der Deutsche Turner-Bund (DTB) hat eine externe und unabhängige Klärung angekündigt, eine Frankfurter Kanzlei soll "mit der umgehenden Untersuchung der Vorwürfe" beauftragt werden.