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Weitenchaos um Hammerwerfer Hummel, Honsel im Finale

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© AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV

Super Stimmung zum Auftakt der Leichtathletik-Wettbewerbe im Stade de France vor 66.500 Zuschauern, aber Schreckmoment für Merlin Hummel: Der Hammerwerfer musste rund 30 Minuten um seinen Einzug ins Finale bangen. Nach dem ersten Versuch des EM-Vierten aus Kulmbach herrschte helle Aufregung unter den Kampfrichtern, zeitweise diskutierten vier Offizielle miteinander, die Weite wurde zunächst nicht angezeigt. Offenbar gab es Probleme mit dem elektronischen Messgerät.

Erst nach einer halben Stunden tauchte die Leistung von Hummel in den offiziellen Ergebnislisten auf, seine 75,25 m reichten gerade so für den Einzug ins Finale der besten zwölf Hammerwerfer am Sonntagabend. Sören Klose (Frankfurt) schied nach seinen 71,20 m hingegen aus.

"Ich dachte mir: 'Wollen die mich jetzt verarschen oder was'", sagte Hummel, aber "dann haben die das alles super professionell gelöst und gesagt: 'Na ja, entweder kriegst du noch einen Wurf oder es wird halt per Videoanalyse gefunden. Und wir haben ihn dann gefunden und damit bin ich weiter und ich bin super dankbar drüber".

Dass alles gut werden würde, daran hatte Hummel zwischendurch seine Zweifel. "Ich habe ehrlich gesagt nicht gedacht, dass sie ihn finden, weil das hat auf mich so ein bisschen unprofessionell gewirkt", sagte er über die Kampfrichter: "Auch generell das Agieren im Wettkampf, vom Kampfgericht, vor allem von den Leuten, die da gemessen haben und alles. Das war jetzt nicht so ganz, wie ich es erwartet hätte, aber damit muss man umgehen. Ich habe gedacht, ich muss noch mal einen Versuch machen und das hat mich, glaube ich, so ein bisschen verwirrt, auch wenn es mich nicht verwirren sollte."

Hochspringerin Christina Honsel (Wattenscheid) stellte in der Qualifikation mit 1,95 m ihre Saisonbestleistung ein und erreichte so das Finale am Sonntag (19.50 Uhr). Imke Onnen (Hannover) reichten ihre 1,92 m nicht zum Weiterkommen, weil die 29-Jährige die Höhe erst im dritten Versuch meisterte.

Über 1500 m legte Goldfavorit und Tokio-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen in den Vorläufen einen aufreizend lässigen Auftritt hin, als Dritter in seinem Lauf kam der Norweger - der auch Gold über die 5000 m anstrebt - nach 3:37,04 Minuten locker weiter.

Robert Farken (Leipzig) zog nach 3:36,62 Minuten und Platz sechs in seinem Vorlauf ebenfalls direkt ins Halbfinale am Sonntag ein - und schrie danach seine Freude durch das Stadion. "Ich bin sehr stolz. Der Traum ist, im Finale zu stehen", sagte Farken in der ARD. Marius Probst (Wattenscheid) erhält nach Platz sieben in seinem Rennen (3:35,65) eine weitere Chance im Hoffnungslauf.

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