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Motorsport DTM

Abt kritisiert Audi-Abbau: "Kann mich mit Firmenpolitik nicht identifizieren"

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© ABT Sportsline
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Die Audi-Bekanntgabe vor einem Jahr, das erfolgreiche Kundensport-Programm mit dem R8 LMS GT3 Evo II auslaufen zu lassen und nur noch die Basisbetreuung der Fahrzeuge zu gewährleisten, sorgte in der Szene für ein Erdbeben. Obwohl das Traditionsteam Abt auch 2024 in der DTM auf den Audi-Boliden setzt, übt Firmenchef Hans-Jürgen Abt nun scharfe Kritik an der Entscheidung.

"Ich kann mich mit dieser Firmenpolitik nicht identifizieren und würde mir wünschen, dass der aktuelle Audi-Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner das noch einmal überdenkt", fordert Hans-Jürgen Abt.

"Kundensport ist ein Geschäftsmodell und mit relativ geringen Mitteln machbar. Noch dazu boomt er. Audi hat mit seinen Erfolgen weltweit über viele Jahre Kunden angesprochen und glücklich gemacht. Und dann kippt man so etwas", kann er den Schritt nicht nachvollziehen.

Kunden wieder zurückzuholen, "kostet mehr Geld"

Dass dieser wegen der Kosten des teuren Formel-1-Projekts notwendig sei, kann Abt nicht nachvollziehen. "Ich glaube, dass das den Kunden überhaupt nicht gefällt und sie im schlimmsten Fall zu Mitbewerbern wie BMW oder Mercedes abwandern. Die wieder zurückzuholen kostet mehr Geld, als die Abteilung am Leben zu halten."

Traditionsreiche Audi-Teams wie WRT sind bereits zu BMW abgewandert, Abt setzt auf der Nürburgring-Nordschleife ebenfalls bereits auf den Lamborghini Huracan GT3 Evo2. Der Scherer-Truppe gelang es zwar dieses Jahr noch einmal, mit dem Audi das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu gewinnen, doch die Verträge der verbliebenen Werksfahrer laufen Ende des Jahres aus.

Es ist nicht auszuschließen, dass sich Abt 2025 auch in der DTM von Audi verabschiedet und auf den Lamborghini setzt: Langfristig ergibt eine Zusammenarbeit mit den Ingolstädtern, die voll auf die Formel 1 setzen, wenig Sinn, da kein Nachfolger für den R8 LMS GT3 Evo II geplant ist.

Abt über DTM-Zukunft: Man sollte die "Teams stärken"

Damit würde eine 25 Jahre andauernde Partnerschaft in der DTM zu Ende gehen, in der Abt zunächst als Privatteam agierte, dann Audi-Werksteam wurde und seit dem Ende der Hersteller-DTM im Jahr 2020 wieder als Privatteam um Erfolge kämpft.

Für Abt sei die DTM, die dieses Wochenende auf dem Norisring ihr 40-Jahr-Jubiläum feiert, weiter wichtig, da man als Tuningschmiede in der Traditionsserie seine "technische Kompetenz" beweisen könne, argumentiert der Allgäuer. "Die DTM war und ist die wichtigste Meisterschaft im deutschen Motorsport, die tolles Racing bietet und viele Fans anlockt".

Der ADAC mache seinen Job als Promoter "ganz gut", meint Abt. "Wichtig ist, auf CO2-Reduktion durch nachhaltige Technologien, etwa beim Kraftstoff, zu setzen, um sich in Zukunft nicht angreifbar zu machen. Gleichzeitig sollte man die Teams stärken, damit sich diese langfristig engagieren, ohne zu sehr von den Herstellern abhängig zu sein."

Auch der Fokus auf den deutschsprachigen Markt sei "genau richtig", findet Abt. "Mit ein paar Rennen in benachbarten Ländern. Das Interesse der Fans ist da. Die Zuschauerzahlen steigen und auch die TV-Quoten sind sehr ordentlich. Wenn der ADAC hart daran arbeitet, hat die DTM eine gute Chance, für die Zukunft gut aufgestellt zu sein."


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