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Motorsport DTM

Abt mit Bestzeit und Wetter-Vorteil: So liefen die DTM-Tests in Hockenheim

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© Alexander Trienitz

Im Kampf um den DTM-Titel 2024 wird nichts dem Zufall überlassen: In dieser Woche testeten einige Teams in Hockenheim, um sich auf das Saisonfinale (18. bis 20. Oktober) an gleicher Stelle vorzubereiten. An drei Tagen waren insgesamt sechs Mannschaften vor Ort - allerdings fanden nicht alle Teams die gleichen Bedingungen vor.

Könnte das einen Einfluss auf den Titelkampf haben? Denn während DTM-Leader Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) den ganzen Dienstag über mit starkem Regen zu kämpfen hatte, fand Titelkontrahent Kelvin van der Linde (Abt-Audi) am Donnerstagvormittag eine weitgehend trockene Strecke vor, bevor am Nachmittag wieder der Regen einsetzte.

Die aktuellen Wetterprognosen für das Finalwochenende lassen derzeit keinen Regen erwarten. Sollte es also trocken bleiben, wäre der Test von Abt aussagekräftiger. SSR könnte nur im Falle eines verregneten Finalrennens von den Erfahrungen mit den neuen Pirelli-Regenreifen profitieren, wobei auch Kelvin van der Linde damit testen konnte.

So lief die Testwoche in Hockenheim

Die Tagesbestzeit am verregneten Dienstag erzielte Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) in 1:50.487 Minuten, wobei der Deutsche seine schnellste Zeit erst am späten Nachmittag fuhr, als der Regen nachließ und sich die Bedingungen deutlich verbesserten.

Grasser-Teamkollege Franck Perera war am frühen Vormittag, als der Regen noch nicht so stark war, mit 1:50.518 Minuten nur unwesentlich langsamer. Dass der Franzose und nicht Christian Engelhart beim Test am Dienstag im Auto saß, ist ein Hinweis darauf, dass er auch das Saisonfinale bestreiten wird.

Titelfavorit Mirko Bortolotti fuhr seine Bestzeit in 1:51.179 Minuten und war damit 0,692 Sekunden langsamer als Lamborghini-Markenkollege Engstler. Der Italiener spulte insgesamt 76 Runden ab, wobei vor allem am Nachmittag wegen des Wetters nur wenig wertvolle Fahrzeit zur Verfügung stand. Nach der Mittagspause zogen teils heftige Regenschauer über den Traditionskurs im Badischen.

Zwar konnten die Teams dadurch wertvolle Erfahrungen mit den neuen Pirelli-Regenreifen sammeln, die sich auch in Hinblick auf die kommende Saison als vorteilhaft erweisen könnten, doch die Zeitentabelle vom Dienstag ist aufgrund des Wetters wenig aussagekräftig.

Den Lamborghini-Teams Grasser und SSR blieb jedoch nichts anderes übrig, als den frühen und damit verregneten Dienstag zu wählen: Mirko Bortolotti und Franck Perera mussten direkt nach dem Test ihre Reise nach Amerika antreten, wo sie an diesem Wochenende gemeinsam im Iron-Lynx-Lamborghini beim Petit Le Mans antreten.

Gute Testbedingungen für Abt & Manthey EMA

Die anderen Teams, allen voran Kelvin van der Linde im Abt-Audi, konnten ihren Testtag am Donnerstag besser nutzen. Die Strecke war am Morgen zwar noch feucht, trocknete aber im Laufe des Tages ab und ermöglichte somit ein aussagekräftigeres Testprogramm als bei den Lamborghini-Teams.

Gegen 15 Uhr begann es dann wieder zu regnen, wenn auch nicht so stark wie am Dienstag. Das gab Kelvin van der Linde die Möglichkeit, am Nachmittag knapp 40 Runden mit dem Pirelli-Regenreifen zu drehen, sodass Abt bei allen Witterungsbedingungen testen konnte und dadurch einen kleinen Vorteil für das DTM-Finale hätte.

In der Vormittagssession fuhr der Südafrikaner in 1:37.987 Minuten die Bestzeit des Tages, wobei noch Luft nach oben ist. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sicherte sich DTM-Champion Thomas Preining beim Finale in Hockenheim mit 1:36.800 Minuten die Poleposition für das zweite Rennen am Sonntag.

Sondergenehmigung für Dörr, Schubert mit Testabsage

Der Manthey-EMA-Pilot war am Donnerstag ebenso zum Testen vor Ort wie das HRT-Mercedes-Team, das allerdings bereits alle Testtage ausgeschöpft hat und deshalb nur mit zwei Mercedes-AMG GT3 aus dem ADAC GT Masters unterwegs war. Wenngleich Arjun Maini und Luca Stolz nicht am Steuer saßen, war der Test dennoch hilfreich, zumal Mercedes-AMG beim DTM-Finale noch um den Herstellertitel fährt.

Dörr Motorsport war sogar am Mittwoch und Donnerstag vor Ort, jeweils mit Ben Dörr am Steuer des McLaren 720S GT3 Evo. Der Youngster hat sein fünftägiges Testkontingent in diesem Jahr eigentlich schon ausgeschöpft, allerdings erhielt das Team eine Sondergenehmigung, weil man noch mit dem Auto kämpft und einige Dinge aussortieren muss.

Das gelang dem Team aus Frankfurt, das mit dem McLaren in diesem Jahr in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit leistet, offenbar gut. Denn Dörr drehte an beiden Tagen zusammen über 200 Runden, wobei die Zeiten allerdings auch wetterbedingt in den Hintergrund rückten.

Schubert sagte den für Donnerstag geplanten Test mit Rene Rast, Marco Wittmann und Sheldon van der Linde, die im Titelrennen keine Rolle mehr spielen, kurzfristig ab. Dass das BMW-Team auf dem Hockenheimring nicht zu unterschätzen ist, stellte Rast schon bei den offiziellen DTM-Testfahrten im April unter Beweis. Der dreifache DTM-Champion schnappte sich damals in 1:37.077 Minuten die Gesamtbestzeit.

Bestzeiten am Dienstag (08. Oktober) 1. Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) 1:50.487 (90 Runden) 2. Franck Perera (Grasser-Lamborghini) 1:50.518 (65 Runden) 3. Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) 1:51.179 (76 Runden) 4. Nicki Thiim (SSR-Lamborghini) 1:51.655 (65 Runden)

Bestzeiten am Mittwoch (09. Oktober) 1. Ben Dörr (Dörr-McLaren) 1:40.381 (114 Runden)

Bestzeiten am Donnerstag (10. Oktober) 1. Kelvin van der Linde (Abt-Audi) 1:37.987 (91 Runden) 2. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:38.372 (89 Runden) 3. Ben Dörr (Dörr-McLaren) 1:38.947 (103 Runden)

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