Motorsport DTM
"Darauf bin ich sehr stolz": Wie Meister Bortolotti seine Qualifying-Stärke erklärt
Die Qualifying-Stärke war dieses Jahr für Mirko Bortolotti der Schlüssel zum DTM-Titel: Der SSR-Lamborghini-Pilot holte drei Poles, heimste aber insgesamt 20 Punkte in den Qualifyings ein. Zum Vergleich: Titelrivale Kelvin van der Linde, dem am Ende 17 Punkte auf den Titel fehlten, holte in den Qualifyings insgesamt elf Zähler, also rund die Hälfte.
"Mirko bringt seine Runde immer zusammen, darin ist er extrem gut", weiß SSR-Teamchef Mario Schuhbauer. In zehn von 18 Qualifyings schaffte es Bortolotti in die Top 3 - eine Bilanz, die kein anderer Pilot auch nur ansatzweise vorweisen kann. Aber wie macht das Bortolotti?
"Ich glaube unabhängig vom Fahrzeug war das immer meine Stärke in meiner Karriere, worauf ich sehr stolz bin", sagt der in Wien lebende Italiener auf Nachfrage von Motorsport-Total.com über seine Qualifying-Leistungen.
Bortolotti über Qualifying-Stärke: "Weiß, was ich will"
Was ihn im Qualifying so stark mache? "Dass ich es auf den Punkt bekomme und weiß, was ich will - vom Auto, von den Reifen und wie ich es vorbereiten muss", antwortet Bortolotti, der für seine Nervenstärke bekannt ist.
Aber wie funktioniert diese Vorbereitung? "Wir versuchen, das mit den Daten aus den vorherigen Jahren, oder auch mit den Tests, die man eventuell macht, so gut wie möglich hinzubasteln und das Szenario ideal vorzubereiten", erklärt er. SSR Performance hat im Gegensatz zu Abt das Kontingent an fünf limitierten Testtagen pro Fahrzeug voll ausgenutzt.
Dennoch funktioniere nicht immer alles nach Plan. Denn es ist alles andere als einfach, ein Qualifying bei einem Test zu simulieren, da das Fahrzeug bei der realen Zeitenjagd um die Startplätze noch kalt ist, die Systeme aber nach dem ersten Testversuch am Morgen bereits auf Temperatur sind.
Unkonventionelle Wege beim Set-up
Bortolotti ist aber auch einer, der beim Set-up gerne ungewöhnliche Wege geht, wie man vom Team hört. "Das kann man definitiv so sagen", bestätigt er. "Ich weiß, was ich von dem Auto möchte und wie das Auto reagieren muss, um schnell zu sein. Ich will die optimale Performance. Der Komfort ist für mich nicht so wichtig."
Auch die Zusammenarbeit mit Renningenieur David Grabengießer, der schon im Vorjahr mit Bortolotti bei SSR gearbeitet hat, soll in Hinblick auf die Qualifying-Stärke ein wichtiger Faktor gewesen sein. "Definitiv", antwortet Bortolotti. Denn es ist seine Aufgabe, den richtigen Reifendruck und den richtigen Slot zu finden, damit der Fahrer seine Leistung abrufen kann.
"Ich glaube, da sind wir als Team sehr gewachsen, obwohl wir schon letztes Jahr auf einem sehr starken Niveau waren, wenn man bedenkt, dass es unser erstes Jahr war. Die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren, ich würde jetzt nicht nur den Renningenieur nennen, sondern die ganze Gruppe, ist extrem wichtig. Vor allem in so einer Meisterschaft", spielt Bortolotti auf das hohe Niveau in der DTM an.