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Motorsport DTM

DTM-Beben bei Lamborghini: Abt-Launch mit Meister Bortolotti, SSR steigt aus!

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© Sebastian Marko/ABT Sportsline

Red Bull und Abt sorgen in der DTM dieses Jahr für ein besonderes Launch-Spektakel: Das Traditionsteam, das dieses Jahr nach 25 Audi-Jahren zu Lamborghini wechselt, hat bei der Präsentation des DTM-Projekts 2025 seine beiden Boliden über die verschneite Passstraße in Tirol hoch zum Timmelsjoch rasen lassen, über die man von Kempten nach Italien - und damit in die Heimat des neuen Partners - kommt.

In den beiden Cockpits: DTM-Champion Mirko Bortolotti und Nicki Thiim! Damit bestätigt Abt, was Motorsport-Total.com in den vergangenen Wochen berichtete: Und zwar, dass sich das Topteam mit Bortolotti nicht nur die Startnummer 1 und den vermutlich besten GT3-Piloten Lamborghinis sichert, sondern auch seinen bisherigen SSR-Performance-Teamkollegen Thiim, wodurch die Anzahl der für 2025 bestätigten DTM-Autos bei 17 liegt.

Beide Piloten benötigten eine neue sportliche Heimat, denn Lamborghinis DTM-Meisterteam SSR Performance hat nun auch offiziell bekanntgegeben, dass man 2025 nach drei Jahren die DTM verlässt.

Lamborghinis Meisterteam SSR macht Weg frei für Abt

"In diesem Jahr sind wir in der DTM nicht dabei, sondern arbeiten an einem neuen Motorsport-Projekt und an einigen Optimierungen im Bereich Straßensportwagen", erklärt SSR-Teamboss Stefan Schlund, dessen Rennstall aber weiterhin mit Lamborghini zusammenarbeiten wird. Details zum Programm bleibt man hingegen schuldig.

Wäre SSR in der DTM geblieben, hätte das Team eine Option auf Meister Bortolotti gehabt. Durch den Ausstieg war für den in Wien lebenden Italiener der Weg frei zu Abt. "Die Gespräche mit Abt haben gleich nach dem Finale der letzten Saison begonnen", sagt Bortolotti. "Sie haben mir das Gefühl gegeben, mich unbedingt im Team haben zu wollen."

Das deckt sich mit den Informationen von Motorsport-Total.com, wonach Abt bereits im Oktober 2024 rund um das Saisonfinale in Hockenheim eine Anfrage nach Bortolotti für die DTM-Saison 2025 an Lamborghini gestellt haben soll.

"Die Startnummer 1 auf meinem Auto zu sehen, ist etwas ganz Besonderes", freut sich Bortolotti. Das gelte auch "für die Rückkehr in die Red-Bull-Familie. Ich bin 2009 Teil des Red-Bull-Junior-Kaders geworden und habe Red Bull in meiner Karriere viel zu verdanken", so der 35-Jährige, der damals sogar einen Formel-1-Test im Toro-Rosso-Boliden absolvierte.

Thiims Abt-Wechsel sorgt für offene Fragen

Aber warum hat sich Aston-Martin-Werksfahrer Thiim nach einem schwierigen ersten DTM-Jahr im SSR-Lamborghini nun ausgerechnet für Abt entschieden, wo er wieder im Huracan sitzt und erneut auf Bortolotti als Teamkollege trifft? Zumal es weiterhin gute Chancen geben dürfte, dass das Aston-Martin-Team Comtoyou 2025 in die DTM einsteigt und damit auch der Vantage GT3, den Thiim so gut kennt wie kaum ein anderer Fahrer, endlich am Start sein könnte.

"Bei Abt für die DTM zu unterschreiben, ist so, als würde ich als Fußballspieler beim FC Bayern unterschreiben", erklärt Thiim seine Entscheidung. "Abt ist einfach das Team in der DTM. Diese Marke und diese Familie repräsentieren zu dürfen, macht mich sehr stolz."

Zudem sei es auch "großartig, weiter Teamkollege von Mirko zu sein. Ich durfte ihn in meiner ersten vollen DTM-Saison auf seinem Weg zum Titelgewinn unterstützen. Mit all seiner Erfahrung und mit dem, was ich selbst im vergangenen Jahr gelernt habe, können wir bei unserem neuen Team gemeinsam sehr viel erreichen."

Sportdirektor Tomczyks Ziel: "Von Anfang an um Titel kämpfen"

Was aus Sicht von Abt für die Neuauflage der Fahrerpaarung spricht? "Jeder weiß, wie stark Mirko ist. Auf der Strecke macht er praktisch keine Fehler, und auch menschlich passt er gut zu Abt Sportsline", sagt Sportdirektor Martin Tomczyk. "Nicki hat in seiner ersten kompletten DTM-Saison nicht nur mit seinem Sieg auf dem Norisring gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt."

Dazu komme auch die menschliche Ebene: "Die beiden verstehen sich noch dazu sehr gut, was mir sehr wichtig ist." Tomczyk stellt klar, dass man nach dem im Vorjahr mit Kelvin van der Linde haarscharf verfehlten Titel schon im ersten Lamborghini-Jahr zumindest um die Krone mitreden will: " Wir möchten mit unseren neuen Autos und Fahrern von Anfang an um Siege fahren und um den Titel kämpfen."

Abt holt großen Namen als Renningenieur zurück

Thiim dürfte zumindest teamintern keine schlechten Karten haben: Denn wie Abt in der Pressemitteilung bekanntgegeben hat, hat das Team niemand geringeren als Franco Chiocchetti als Renningenieur für den 35-jährigen Dänen gewonnen. Dabei handelt es sich um Tomczyks ersten DTM-Renningenieur, der von 2001 bis 2018 für das Team arbeitete und in der Formel E sogar als Abt-Technikchef fungierte.

Später baute der Südafrikaner das Formel-E-Projekt von Mercedes-AMG auf, jetzt kehrt er zu Abt zurück. Renningenieur von Champion Bortolotti wird übrigens Leon Wippersteg, der in den vergangenen Jahren Kelvin van der Linde betreute und auch als DTM-Projektleiter fungiert.

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