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Motorsport DTM

DTM-BoP Spielberg: Größere Restriktoren für Audi und AMG als Heilsbringer?

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© Michael Jurtin/Red Bull Ring
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Auch vor dem vorletzten DTM-Wochenende der Saison auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg wird die Balance of Performance (BoP) von Dienstleister SRO Motorsports Group bei allen sechs Fahrzeugen geändert. Der neben Hockenheim einzige DTM-Kurs der schnelleren Kategorie C kommt dem BMW entgegen und gilt als Angststrecke für Audi, Lamborghini und Mercedes-AMG.

Das sorgt für eine spannende Ausgangslage, denn mit Kelvin van der Linde, Mirko Bortolotti und Maro Engel sitzen die drei Führenden in der Meisterschaft beim vorletzten Saison-Wochenende in Fahrzeugen der eben genannten Marken. Wie die Änderungen aussehen?

Der Audi R8 LMS GT3 Evo II erhält einen um 0,5 Millimeter größeren Restriktor als zuletzt am Sachsenring, wodurch der Mittelmotor-Bolide nun mit einem 37-Millimeter-Restriktor ausgestattet ist - und das bei gleichem Gewicht wie zuletzt. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte der R8 noch einen 36-Millimeter-Luftmengenbegrenzer an Bord.

Warum Spielberg Audi und Mercedes-AMG nicht liegt

Die dünne Luft auf 670 Metern Seehöhe macht den Saugmotoren in Spielberg zu schaffen. Warum der Red-Bull-Ring speziell dem Audi nicht liegt? "Der Top-Speed ist entscheidend. Dafür bräuchten wir mehr Motorleistung und mehr Drehmoment", erklärt DTM-Leader van der Linde, der im Vorjahr auf abtrocknender Strecke sogar siegte. "Am Sonntag im Trockenen waren wir dann allerdings nirgendwo", ergänzt Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk.

Doch der Audi ist nicht der einzige Saugmotor-Bolide, der durch die BoP mit mehr Power ausgestattet wird: Der Mercedes-AMG GT3 erhält einen um einen Millimeter größeren Restriktor, wodurch der Durchmesser nun 36 Millimeter beträgt. Im Vorjahr lag man in Spielberg noch bei 34,5 Millimetern. Das Gewicht bleibt im Vergleich zum Sachsenring gleich.

Im Gegensatz zu Abt haben übrigens alle Mercedes-AMG-Piloten im Vorfeld in Spielberg getestet - und nehmen dafür sogar in Kauf, dass man vor dem Finale in Hockenheim nicht mehr testen darf.

"Red-Bull-Ring ist eine Strecke, auf der es in der Vergangenheit für Mercedes-AMG nicht ganz so einfach war, also wollen wir schauen, ob wir das eine oder andere Zehntel rauskitzeln und unser Set-up verfeinern und verbessern können", sagte Engel, der in der Meisterschaft als Dritter 15 Punkte gutmachen muss, beim Test. Vor allem der glatte Spielberg-Asphalt liegt dem reifenschonenden Boliden nicht, der ebenfalls über einen Saugmotor verfügt.

Können Lamborghini und Porsche mithalten?

Interessant ist, dass der Lamborghini Huracan, der die gleiche Basis hat wie der Audi R8, nicht in den Genuss eines größeren Restriktors kommt. Beim Boliden von Mirko Bortolotti dürfen im Vergleich zum Sachsenring gerade mal fünf Kilogramm ausgeladen werden. Im Vergleich zum Vorjahr auf dem Red-Bull-Ring ist das Auto um 15 Kilogramm leichter.

"Es ist allen klar, dass uns ein schwieriges Wochenende bevorsteht. Trotzdem werden wir Vollgas geben und hoffen auf einen fairen Kampf", erklärt SSR-Performance-Teamchef Mario Schuhbauer.

Beim Porsche von Lokalmatador Thomas Preining, der im Titelkampf nur noch Außenseiterchancen hat, ist die Lage ähnlich: Im Vergleich zum Sachsenring werden zehn Kilogramm ausgeladen, der Restriktor bleibt unverändert. Der "Grello"-Pilot hofft auf Regen. "Im Nassen sind wir hier sehr gut, das haben wir vor zwei Jahren schon gezeigt", verweist er auf seinen Heimsieg mit dem Bernhard-Team. "Iim Trockenen ist es eine Wundertüte."

Etwas weniger Leistung als 2023 für favorisierte Turboautos

Bleibt die Frage, ob BMW tatsächlich wie beim Test, als Sheldon van der Linde Schnellster war, seiner Favoritenrolle gerecht werden kann. Beim M4 GT3 müssen nach dem ungeliebten Sachsenring satte 35 Kilogramm eingeladen werden, beim Ladedruck gibt es vor allem im mittleren Drehzahlbereich Verluste von bis zu 0,12 bar.

Und auch im Vergleich zum Vorjahr, als Rene Rast siegte, gibt es bei gleichem Gewicht weniger Leistung. Auch Schubert-Technikchef Florian Rinkes fällt auf, dass die "BoP im Vergleich zum Vorjahr etwas ungünstiger ausfällt". Dennoch wolle man an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen.

Der Ferrari des Emil-Frey-Teams, der durch den Turbomotor ebenfalls zum Favoritenkreis zählt, erhält zehn Kilogramm Ballast und etwas weniger Boost im sehr hohen Drehzahlbereich. Auch im Vergleich zum Vorjahr wird der Ladedruck um bis zu 0,04 bar gesenkt. Und das, obwohl Technikchef Jürg Flach sagt: "Im Vorjahr hat es bei uns ein bisschen an der Leistung gemangelt."

Beim McLaren kommen fünf Kilogramm in die Gewichtskiste, zudem wird der Ladedruck im mittleren bis hohen Drehzahlbereich etwas zurückgenommen.

DTM-BoP Spielberg: Audi: 1.305 kg/2 x 37 mm (Restriktor) BMW: 1.330 kg/2,00 - 2,64 bar (Ladedruck) Ferrari: 1.310 kg/1,78 - 2,50 bar (Ladedruck) Lamborghini: 1.325 kg/1 x 51 mm (Restriktor) McLaren: 1.300 kg/1,10 - 1,78 bar (Ladedruck) Mercedes: 1.330 kg/2 x 36 mm (Restriktor) Porsche: 1.300 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)

Audi: +0,5 mm (Restriktor) BMW: +35 kg/-0,01 bis -0,12 bar Ferrari: +10 kg/-0,01 bis -0,02 bar Lamborghini: -5 kg McLaren: +5 kg/-0,01 bis -0,02 bar Mercedes: +1 mm (Restriktor) Porsche: -10 kg

Keine Änderungen bei Fahrhöhe und Lambda

DTM-BoP Sachsenring (Sonntag): Audi: 1.305 kg/2 x 36,5 mm (Restriktor) BMW: 1.295 kg/2,00 - 2,75 bar (Ladedruck) Ferrari: 1.300 kg/1,78 - 2,50 bar (Ladedruck) Lamborghini: 1.330 kg/1 x 51 mm (Restriktor) McLaren: 1.295 kg/1,10 - 1,78 bar (Ladedruck) Mercedes: 1.330 kg/2 x 35 mm (Restriktor) Porsche: 1.310 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)