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Motorsport DTM

DTM-Test Nürburgring: Auer-Crash, BMW-Dreifachführung und Wetterkapriolen

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© Alexander Trienitz

Nur zwei Tage nach dem ADAC-GT-Masters-Wochenende auf dem Nürburgring im Zuge des Truck-Grand-Prix herrschte auch am Dienstag auf der Sprintstrecke reges Treiben: Gleich 13 DTM-Piloten nutzten einen ihrer fünf limitierten Testtage pro Saison, um sich auf das fünfte Rennwochenende vorzubereiten, das in einem Monat in der Eifel die zweite Saisonhälfte einleitet.

Bei wechselhaften Bedingungen gab es eine BMW-Dreifachführung durch die Schubert-Piloten Rene Rast, Sheldon van der Linde und Marco Wittmann. Der dreimalige Champion fuhr kurz nach Mittag in 1:24.974 die schnellste Runde des Tages. Van der Linde und Wittmann hatten 0,278 beziehungsweise 0,307 Sekunden Rückstand.

Hätte Rast, der in der Gesamtwertung inzwischen Dritter ist, seine besten drei Sektoren des Tages in einer Runde vereint, dann wäre er mit 1:24.853 sogar noch ein bisschen schneller gewesen. Zum Vergleich: Erst am Sonntag fuhr HRT-Pilot David Schumacher bei seiner ADAC-GT-Masters-Pole eine 1:24.902.

"Typisches Wetter am Nürburgring"

Der HRT-Mercedes-Fahrer war damit auch schneller als Mirko Bortolotti im Vorjahr im DTM-Qualifying, bei dem die Stoppuhr bei 1:25.118 stehenblieb. Die Teams konzentrierten sich beim Test, der von 8:30 bis 17:30 Uhr lief, vor allem auf Qualifying-Simulationen - nach fünf Runden erlaubten die Reifen in der Regel die besten Zeiten.

Diese fielen bis zum Nachmittag, denn nach dem sonnigen Morgen und Temperaturen bis 18 Grad Celsius sorgte gegen 16 Uhr ein Wetterumschwung für einen ordentlichen Regenguss. Die Strecke trocknete erst kurz vor der Zielflagge ab, ließ aber keine neuen Bestzeiten mehr zu. "Typisches Wetter am Nürburgring", postete Wittmann auf Instagram.

Auer schlägt rückwärts in Reifenstapel ein

Hinter dem BMW-Trio reihten sich die beiden Winward-Mercedes-Piloten Maro Engel (+0,612) und Lucas Auer (+0,631) auf den Plätzen vier und fünf ein. Der Österreicher kam nur auf 76 Runden, weil er mit seinem Mercedes-AMG GT3 gegen 15:30 Uhr in der dritten Kurve rückwärts in die Reifenstapfel einschlug. Auer blieb unverletzt, der Testtag war für ihn aber beendet.

Was genau die Ursache für den Abflug war, ist ungeklärt: Der Unfall passierte auf einer schnellen Runde mit dem dritten frischen Reifensatz. Die Bremse dürfte in diesem Moment nicht nach Wunsch gegriffen haben. Auer war an der Stelle komplett am Limit. Möglicherweise wurden die Bremsbeläge beim Überfahren der Randsteine zurückgerüttelt, hört man vom Winward-Team.

Frisch verheirateter Aitken absolviert ersten DTM-Testtag

Während das Winward-Duo diese Saison nur noch einen Testtag zur Verfügung hat, landete auf Platz sechs mit Jack Aitken ein Testdebütant. Denn der Emil-Frey-Ferrari-Pilot, der diese Saison wegen seiner IMSA-Verpflichtungen noch keinen privaten DTM-Testtag absolviert hatte und frisch verheiratet aus Großbritannien anreiste, war am Nürburgring vor Ort, teilte sich den ADAC-GT-Masters-Boliden des Teams mit der Startnummer 14 aber mit DTM-Teamkollege Thierry Vermeulen.

Da halbe Testtage nicht möglich sind, "wird das als ein Testtag gezählt", stellt Emil-Frey-Technikchef Jürg Flach im Gespräch mit Motorsport-Total.com klar. Das Fahrzeug wurde mit nur einem Transponder bestückt, wodurch unklar ist, wer die Zeit mit 0,636 Sekunden Rückstand gefahren hat.

Hinter dem Emil-Frey-Ferrari geht das Paarlaufen der Teams weiter: Kelvin van der Linde hatte im Abt-Audi auf Platz sieben 0,639 Sekunden Rückstand, Teamkollege Ricardo Feller war um 0,149 Sekunden langsamer und damit Achter. Beide absolvierten ihren erst zweiten von fünf erlaubten Testtagen.

Nur Grasser und Dörr verzichten auf Nürburgring-Test

Auf Platz neun landete mit Mirko Bortolotti der beste Lamborghini-Pilot. Der DTM-Leader hatte 0,903 Sekunden Rückstand auf die Rast-Bestzeit, war aber mit 157 Runden am fleißigsten. Hinter ihm reihten sich die beiden HRT-Mercedes-Piloten Luca Stolz (+1,001) und Arjun Maini (+1,101) auf den Plätzen zehn und elf ein, ehe Norisring-Sieger Nicki Thiim (+1,201) auf Platz zwölf folgte.

Damit waren nur sieben DTM-Piloten am Dienstag nicht am Nürburgring im Einsatz. Maximilian Paul hatte den Donnerstag-Test vor dem ADAC-GT-Masters-Wochenende genutzt, um für die DTM zu testen, weil sein Lamborghini-Team ohnehin vor Ort war. Seine Zeiten lagen dabei aber über 1:26.5.

Die beiden Manthey-EMA-Piloten Thomas Preining und Ayhancan Güven werden Ende des Monats auf dem Nürburgring testen. Somit verzichtet nur das Grasser-Team, das aber beim ADAC GT Masters Erfahrungswerte gesammelt hat, und das McLaren-Team Dörr auf einen Test in der Eifel.

Ergebnis des DTM-Tests am Nürburgring (16.7.) 1. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:24.974 (111 Rd.) 2. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) 1:25.252 (111) 3. Marco Wittmann (Schubert-BMW) 1:25.281 (139) 4. Maro Engel (Winward-Mercedes) 1:25.586 (130) 5. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:25.605 (76) 6. Jack Aitken/Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) 1:25.610 (136) 7. Kelvin van der Linde (Abt-Audi) 1:25.613 (110) 8. Ricardo Feller (Abt-Audi) 1:25.762 (121) 9. Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) 1:25.877 (157) 10. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:25.975 (130) 11. Arjun Maini (HRT-Mercedes) 1:26.075 (121) 12. Nicki Thiim (SSR-Lamborghini) 1:26.175 (126)

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