Anzeige
Motorsport DTM

DTM testet am Sachsenring: Mercedes-AMG dominiert, Geheimhaltung bei SSR

Article Image Media
© ADAC Motorsport

Volles Haus am Donnerstag beim privaten Testtag auf dem Sachsenring, den viele DTM-Teams für das in einer Woche stattfindende Rennwochenende nutzten. Denn durch die aus Lärmschutzgründen eingeschränkten Fahrzeiten gibt es kaum Testmöglichkeiten auf dem anspruchsvollen, hügeligen Kurs.

26 Boliden waren in den insgesamt achteinhalb Stunden auf der Strecke - darunter auch sechs Autos aus dem ADAC GT Masters. Aus dem DTM-Feld ließen nur Project 1 und Attempto die Testgelegenheit aus. Auch das Lamborghini-Team SSR Performance tauchte nicht im Livetiming auf.

Das hatte aber damit zu tun, dass man bei den drei Boliden keinen Transponder einbaute, damit keine Rundenzeiten nach außen dringen.

Lamborghini-Werksfahrer Mitchell vertritt DTM-Leader

Während Franck Perera und Alessio Deledda den Test bestritten, wurde DTM-Leader Mirko Bortolotti wie schon beim offiziellen Test vor der Saison in Spielberg von Lamborghini-Werksfahrer Sandy Mitchell vertreten. Vor einer Woche verzeichnete der Italiener einen heftigen Testunfall mit dem LMDh-Boliden in Le Castellet.

Seitdem gibt es Gerüchte, er habe sich am Bein verletzt, auch wenn erst selbst sagt, soweit sei "alles gut" und es war ohnehin vorgesehen gewesen, dass er den Test nicht absolviert. Das ergibt Sinn, denn Lamborghini hatte ursprünglich vorgehabt, diese Woche von Mittwoch bis Freitag die LMDh-Tests in Spa fortzusetzen.

Der Einsatz in den Ardennen wurde allerdings abgesagt, weil das einzige Fahrzeug ein Totalschaden ist. Man darf nun gespannt sein, wie fit Bortolotti, der aktuell laut eigenen Angaben im Simulator sitzt, am Sachsenring-Wochenende sein wird.

Heftiger Regenschauer zu Mittag

Beim Test, der gegen Mittag von einem heftigen Regenschauer überschattet wurde, erwies sich Mercedes-AMG ganz klar als stärkste Kraft: Landgraf-Mercedes-Pilot Maro Engel, der sich als Sechster in der Meisterschaft noch Titelchancen ausrechnen darf, fuhr schon am Vormittag in 1:17.666 die Tagesbestzeit.

Den Rundenrekord auf dem Sachsenring, den im Vorjahr am Samstag im ADAC-GT-Masters-Qualifying Raffaele Marciello - ebenfalls in der "Mamba" - aufgestellt hatte, unterbot Engel: Denn der war um 0,212 Sekunden schneller als die 1:17.878 des Markenkollegen. Noch wurde allerdings keine Balance of Performance für das Wochenende bekanntgegeben.

Engel führt ein Mercedes-AMG-Quartett an, denn HRT-Pilot Luca Stolz, Winward-Pilot Lucas Auer und Stolz-Teamkollege Arjun Maini reihten sich hinter ihm ein, ehe mit dem Bernhard-Porsche mit 0,312 Sekunden Rückstand das beste Fahrzeug einer anderen Marke folgte.

Bernhard und Emil Frey mit nur einem Boliden

In Laurin Heinrichs Auto mit der #75 wechselten sich der Youngster und Teamkollege Ayhancan Güven ab. "Wir tauschen durch mit verschiedenen Programmen", stellt Timo Bernhard auf Nachfrage von Motorsport-Total.com klar, dass es über den Testtag mehrere Fahrerwechsel gab. Dadurch ist auch unklar, welcher der beiden die Zeit fuhr.

Auch das Emil-Frey-Ferrari-Team hatte übrigens nur den 296 GT3 von Thierry Vermeulen vor Ort, in dem sich der Niederländer und Teamkollege Jack Aitken abwechselten.

Bester Audi-Pilot war Kelvin van der Linde, der nur am Nachmittag fuhr, mit 0,406 Sekunden Rückstand auf Platz sechs, ehe mit "Grello"-Pilot Thomas Preining (+0,467) der Zweitplatzierte in der Meisterschaft auf Platz sieben folgte. BMW war - zumindest beim Test - weiter hinten zu finden: Meister Sheldon van der Linde kam im Schubert-BMW mit 0,570 Sekunden Rückstand auf den zwölften Platz.

Kein Hinweis auf Grasser-Ersatz für Maximilian Paul

Die Angst vieler Teamchefs, es würde auf der kurzen Strecke wegen der vielen Teilnehmer zu einer "Red-Flag-Session" kommen, erfüllte sich übrigens nicht. Obwohl es einige Unterbrechungen gab, weil Piloten bei Ausritten im Kies landeten, konnte viel gefahren werden. Am fleißigsten war übrigens der Grasser-Lamborghini mit der #19, der allerdings von Marco Mapelli und Benjamin Hites gesteuert wurde, mit 180 Runden.

Die Truppe aus Österreich war nur mit dem Auto aus dem ADAC GT Masters vor Ort, wodurch weiter unklar ist, wer am kommenden Wochenende statt Maximilian Paul Teamkollege von Clemens Schmid sein wird.

Ergebnis des privaten Testtags auf dem Sachsenring (31.8.): 1. Maro Engel (Landgraf-Mercedes) 1:17.666 2. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:17.749 3. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:17.952 4. Arjun Maini (HRT-Mercedes) 1:17.954 5. Laurin Heinrich/Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) 1:17.978 6. Kelvin van der Linde (Abt-Audi) 1:18.072 7. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:18.133 8. Tim Heinemann (Toksport-WRT-Porsche) 1:18.137 9. Jusuf Owega (Landgraf-Mercedes) 1:18.190 10. Luca Engstler (Engstler-Audi) 1:18.228 11. David Schumacher (Winward-Mercedes) 1:18.232 12. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) 1:18.236 13. Dennis Olsen (Manthey-EMA-Porsche) 1:18.363 14. Jack Aitken/Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) 1:18.454 15. Marvin Dienst (Toksport-WRT-Porsche) 1:18.573 16. Ralf Aron/Alain Valente (HRT-Mercedes)* 1:18.626 17. Marco Mapelli/Benjamin Hites (Grasser-Lamborghini)* 1:18.660 18. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:18.663 19. Ricardo Feller (Abt-Audi) 1:18.732 20. Maximilian Götz/Razvan Umbraresco (HRT-Mercedes)* 1:19.025 21. Sven Müller/Finn Gehrsitz (Joost-Porsche)* 1:19.157 22. Salman Owega (Landgraf-Mercedes)* 1:19.819 23. Ben Green/Eduardo Coseteng (Schubert-BMW)* 1:19.963

* ADAC GT Masters

ohne Transponder: Sandy Mitchell, Franck Perera, Alessio Deledda (alle SSR-Lamborghini)

Anzeige
Anzeige