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DTM testet für Zandvoort-Comeback: Porsche beweist Stärke, Abt ohne Zeiten

  • Aktualisiert: 13.06.2023
  • 23:25 Uhr
  • Motorsport-Total
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© ADAC Motorsport

Acht von 14 DTM-Teams testeten am Dienstag in Zandvoort: Porsche bestätigt Stärke, während Abt die Karten nicht aufdeckt - Project-1-Youngster Holzem überrascht

Etwas mehr als eine Woche vor dem DTM-Comeback in Zandvoort nach vier Jahren Pause absolvierten acht von 14 DTM-Teams bei Temperaturen an die 30 Grad und Sonnenschein einen privaten Testtag: Und zumindest die Zeitenliste deutet darauf hin, dass die Porsche-Festspiele weitergehen könnten.

Die Bestzeit fuhr Manthey-EMA-Porsche-Pilot Dennis Olsen kurz vor Schluss in 1:33.560, wodurch der Norweger um 0,090 Sekunden schneller war als sein Teamkollege Thomas Preining. Auf Platz drei folgte mit Toksport-WRT-Pilot Christian Engelhart der nächste Fahrer in einem 911 GT3 R. Dem Oschersleben-Sieger, der nur am Nachmittag fuhr, fehlten 0,231 Sekunden auf die Bestzeit.

Bester Nicht-Porsche-Pilot war Maro Engel mit 0,475 Sekunden Rückstand als Vierter. Das Ergebnis ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn das Abt-Team ist die große Unbekannte: Die Truppe war ebenfalls mit dem Audi R8 LMS GT3 Evo II vor Ort, fuhr allerdings ohne Transponder, weshalb die Zeiten unbekannt sind.

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Schalldämpfer erneut im Einsatz

Dass der Test so begehrt war und neben allen drei Porsche- und Mercedes-AMG-Teams auch das BMW-Team Project 1 und Abt am Start waren, hat damit zu tun, dass die Strecke wegen der Lärmbeschränkungen kaum Testmöglichkeiten bietet.

Die Teams mussten ihre Boliden wie im Vorjahr beim Imola-Test mit Schalldämpfern ausrüsten, um die Grenzwerte nicht zu überschreiten. Das führte zu zusätzlichen Herausforderungen, denn einige Male lösten sich die Schalldämpfer von den Autos, wodurch die Testarbeit unterbrochen wurde.

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Nur Porsche-Fahrer absolvieren über 100 Runden

Die Porsche-Teams waren nicht nur die schnellsten, sondern auch die fleißigsten. Sie kamen in den rund sieben Stunden Testzeit als einzige auf über 100 Runden pro Fahrzeug: Toksport-WRT-Überraschungsrookie Tim Heinemann war mit 124 Runden der absolute Marathonmann, auch Preining und Olsen sammelten mit 118 und 104 Runden ordentlich Kilometer.

Für Preining ist das intensive Testprogramm nichts Neues, denn schon die Tests mit dem "Grello" vor der Saison waren bei den DTM-Neueinsteigern intensiv. "Du bist den ganzen Tag durchgehend im Auto, steigst nur aus, um aufs Klo zu gehen und zum Mittagessen", erzählte er 'Motorsport-Total.com' vor dem Zandvoort-Test. "Danach bist du fertig, aber das bringt schon was."

Auch Laurin Heinrich und Ayhancan Güven, die sich den Bernhard-Porsche in Heinrichs Design teilten, kamen gemeinsam immerhin auf 89 Runden.

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Überraschung durch GT3-Neuling Sandro Holzem

Marco Wittmann landete als bester BMW-Pilot hinter Engel auf Platz fünf. Der zweimalige Champion hatte 0,536 Sekunden Rückstand und fuhr nur 27 Runden. Für eine Überraschung sorgte aber der erst 18-jährige Sandro Holzem im zweiten Project-1-BMW, der erstmals mit einer weiß-grau-gelben Beklebung auftauchte.

Der GT3-unerfahrene Youngster, der vom Team von Hans-Bernd Kamps mit Tests und Gaststarts im ADAC GT Masters an die erste DTM-Einsätze in dieser Saison herangeführt werden soll, war nur 0,537 Sekunden langsamer als Wittmann, obwohl er auch nur auf 29 Umläufe kam. Das ist im Vergleich zu seinem ersten Test in Oschersleben, bei dem ihm mehrere Sekunden fehlten, eine deutliche Steigerung.

Außerdem ließ er damit immerhin die DTM-Stammfahrer Heinemann, David Schumacher, Lucas Auer und Arjun Maini hinter sich. Das es sich um einen Test handelt und die Spritmengen und Programme völlig unklar waren, sollte man allerdings nicht zu viel in die Zeiten hineininterpretieren.

Schubert, HRT und Engstler testeten bereits im März

Abgesehen davon gab es bei Heinemann immer wieder Unregelmäßigkeiten bei den Zwischenzeiten. Und auch die Balance of Performance für das Rennwochenende in Zandvoort ist noch nicht veröffentlicht, weshalb die Boliden beim Test nicht unter Rennbedingungen unterwegs waren.

Auffällig war, dass die BMW-Meistertruppe von Torsten Schubert, die im Vorjahr so viel testete wie kaum ein anderes Team, in Zandvoort fehlte. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass das Team dort bereits Anfang März einen Testtag mit Sheldon van der Linde und Rene Rasts Ersatzmann Dries Vanthoor einlegte.

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Nur vier Teams verzichten komplett auf Zandvoort-Test

Damals ebenfalls im Testeinsatz waren das Audi-Team von Franz Engstler und die HRT-Truppe. Das von Ulrich Fritz geführte Mercedes-AMG-Team überlässt nach dem Fehlstart in Oschersleben diesmal nichts dem Zufall und testete bereits zum zweiten Mal in Zandvoort.

Somit waren das Ferrari-Team Emil Frey Racing, das viele Daten von den Vorjahressiegen im ADAC GT Masters hat, das Audi-Team Attempto und die beiden Lamborghini-Teams SSR und Grasser die einzigen Rennställe, die komplett auf einen Test in Zandvoort verzichteten.

Bei Grasser war der Test ursprünglich eingeplant gewesen, doch das Team hat sich nach dem ADAC-GT-Masters-Einsatz in Hockenheim entschieden, die Boliden lieber für Zandvoort und die in der darauffolgenden Woche stattfindenden 24 Stunden von Spa in Österreich vorzubereiten.

Testzeiten vom 13. Juni in Zandvoort:
1. Dennis Olsen (Manthey-EMA-Porsche) 1:33.560 (104 Rd.)
2. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche 1:33.650 (118)
3. Christian Engelhart (Toksport-WRT-Porsche) 1:33.791 (53)*
4. Maro Engel (Landgraf-Mercedes) 1:34.035 (84)
5. Marco Wittmann (Project-1-BMW) 1:34.096 (27)
6. Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche) 1:34.208 (43)*
7. Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) 1:34.372 (46)**
8. Jusuf Owega (Landgraf-Mercedes) 1:34.472 (59)
9. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:34.516 (69)
10. Sandro Holzem (Project-1-BMW) 1:34.633 (29)
11. Tim Heinemann (Toksport-WRT-Porsche 1:34.642 (124)
12. David Schumacher (Winward-Mercedes) 1:34.915 (78)
13. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:34.954 (83)
13. Arjun Maini (HRT-Mercedes) 1:34.954 (75)

Abt-Team ohne Transponder
*nur Vormittag
**nur Nachmittag