Motorsport DTM
Ehrenplatz im Museum: Was Lamborghini mit Bortolottis DTM-Meisterauto vorhat
Mirko Bortolottis SSR-Meisterauto aus der DTM-Saison 2024 bekommt einen Ehrenplatz im Lamborghini-Museum: Bei einer feierlichen Zeremonie am 10. Dezember wurde der Huracan GT3 Evo2 offiziell an das Museum am Firmensitz in Sant' Agata Bolognese übergeben. Dort wird der Bolide, der für einen der größten Lamborghini-Erfolge der Motorsport-Historie verantwortlich war, ab dem 23. Dezember zu sehen sein.
Neben Champion Bortolotti und seinem SSR-Performance-Team ließen es sich auch Lamborghini-Geschäftsführer Stephan Winkelmann, Technikvorstand Rouven Mohr, der interimistisch den Motorsportbereich leitet, und Marketing-Chef Federico Foschini nicht nehmen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.
Denn Bortolotti ist es erst als drittem Fahrer nach Roberto Ravaglia 1989 und Nicola Larini 1993 gelungen, den DTM-Titel nach Italien zu holen. Lamborghini ist nach Alfa Romeo (ebenfalls 1993) erst die zweite italienische Marke, der dieses Kunststück gelang.
In nur drei Jahren vom Neuling zum DTM-Champion
Was das bedeutet, weiß auch Lamborghini-Geschäftsführer Stephan Winkelmann. "Vor drei Jahren haben wir erstmals an der DTM teilgenommen. Das war für uns ein sehr wichtiger Schritt, Teil dieser ikonischen und traditionsreichen Serie zu werden, die seit vielen Jahren einige der spannendsten Rennen der Welt bietet" sagt er.
Seitdem habe man "viel über die Serie gelernt und uns als Marke weiterentwickelt", wo Winkelmann. "Letztes Jahr begann unsere Partnerschaft mit SSR Performance, die sowohl auf als auch abseits der Strecke ihre Professionalität und Expertise unter Beweis gestellt haben. Die harte Arbeit und Hingabe, die sie besonders in dieser Saison gezeigt haben, wurde mit der höchsten Auszeichnung belohnt."
Tatsächlich kämpfte Bortolotti in jeder Lamborghini-Saison in der DTM um den Titel, was seine Stärke unter Beweis stellt. 2024 gelang ihm "nur" einer von vier Lamborghini-Siegen, dafür holte er drei Poles und die meisten Punkte im Qualifying. Und er punktete in jedem Rennen.
DTM-Meisterauto wird zu SSR Performance zurückkehren
Motorsportleiter Mohr freut sich, dass mit Bortolotti "einer unserer talentierten Werksfahrer sich mit dem Fahrertitel einen Lebenstraum erfüllt hat. Seine Konstanz und Professionalität über die gesamte Saison hinweg waren ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg, und diese Anerkennung hat er sich mehr als verdient."
Der SSR-Lamborghini mit der Startnummer 92 ist übrigens nicht das einzige Fahrzeug von Bortolotti, das im Automobili-Lamborghini-Museum steht: Auch das Siegerfahrzeug der Grasser-Truppe vom 24-Stunden-Klassiker in Daytona 2019 wird dort ausgestellt.
Das DTM-Meisterauto ist allerdings nur vorübergehend im Museum zu sehen, wie SSR-Teamchef Schuhbauer klarstellt: "Erstmal bleibt das Auto bei Lamborghini im Museum, es wird aber wieder den weg zu uns finden."
Unklare Zukunft in der DTM für SSR-Team
Aber nicht nur Bortolotti, sondern auch das SSR-Team wurde von Mohr gewürdigt. "SSR Performance und Lamborghini Squadra Corse haben in diesem Jahr das stärkste Paket geliefert. Ich denke, man kann mit Recht sagen, dass diese Zusammenarbeit etwas wirklich Besonderes geworden ist. Ein großes Dankeschön an Stefan Schlund und sein Team für diese fantastischen Erinnerungen, die wir für immer bewahren werden", sagt der Deutsche.
Wie es allerdings in Zukunft mit dem Team weitergeht, ist nach wie vor ungewiss: Wenig deutet aktuell auf einen DTM-Verbleib hin. Dennoch darf sich Lamborghini im Gegensatz zu anderen Rennserien, in denen die Turbulenzen mit Iron Lynx Spuren hinterließen, in der DTM über regen Zuspruch freuen.
Denn auch ohne SSR Performance gibt es mit Grasser und Paul zwei Kandidaten für die Saison 2025. Und Abt hat das Lamborghini-Projekt für die Traditionsserie bereits bestätigt.